Die Genossenschaftssiedlung Im Hegi der Heimgenossenschaft Schweighof. Fotos: hgschweighof.ch

«In hohem Grad schutzwürdig»

Die Genossenschaftssiedlung ‹Im Hegi› in Zürich-Friesenberg muss integral erhalten bleiben. Die «NZZ» berichtet. Ausserdem in der Presse: aufblasbare Kunststoffe, Landflucht und das Ende des Learjets.

Der Zürcher Stadtrat wollte eine Siedlung im Friesenbergquartier teilweise abbrechen lassen. Das Verwaltungsgericht stoppt das Vorhaben nun. Das Ensemble sei «in hohem Grad schutzwürdig». Die «NZZ» berichtet. Die Siedlung «Im Hegi» ist 1929 nach den Plänen der Gebrüder Bräm erstellt worden, die vor allem für den Bau der Sihlpost bekannt geworden waren. Die Siedlung ist streng symmetrisch angelegt und wirkt in sich geschlossen. «Schon das Baurekursgericht hatte entschieden, dass es sich um ein hochgradig schützenswertes Ensemble handle, das als Ganzes zu erhalten sei», berichtet die «NZZ». Zentral seien ja gerade das einheitliche Erscheinungsbild und die «klosterähnliche Abgeschlossenheit» der Siedlung. Wenn nun zwei Häuserzeilen entlang der Schweighofstrasse ersetzt würden, werde die Ensemblewirkung zerstört. Das Verwaltungsgericht kommt nun zu dem Schluss, dass der Stadtrat «beim Verzicht auf die Unterschutzstellung der umstrittenen Häuserzeilen die relevanten Schutzziele bei der Siedlung ‹Im Hegi› unzulänglich berücksichtigt» habe. Für die Bewahrung der Ensemblewirkung reiche es eben nicht aus, an der Schweighofstrasse nur die mittlere der drei Häuserzeilen mit der charakteristischen Tordurchfahrt unter Schutz zu stellen. Der Verzicht auf die Neubauten sei für die Genossenschaft «zumutbar», auch wenn ihre Anliegen «nur mit erheblichen Abstrichen im baulichen Bestand realisierbar sein sollten».

Weitere Meldungen:

– «Die Luftigkeit der Moderne»: Aufblasbare Kunststoffe inspirierten mehrere Generationen in Architektur, Design und Kunst, wie eine Pariser Ausstellung zeigt. Die «NZZ» berichtet.

– Der Aargau plant einen Life-Sciences-Cluster im Fricktal: Erstmals in der Geschichte kauft der Kanton selber Land, um den Entwicklungsprozess der Industriefläche zu beschleunigen, berichtet die «Basler Zeitung».

– «Gemeinden heizen weiter mit Gas»: Der Kanton Bern will bis 2050 klimaneutral werden, viele Gemeinden setzen jedoch fürs Heizen weiterhin voll auf Gas. Wie lässt sich der Widerspruch erklären?, fragt der «Bund».

– «Das Ende einer Ikone»: Er war der «Ferrari der Lüfte», Stars wie Frank Sinatra und James Brown stiegen gerne zu. Nach fast sechs Jahrzehnten endet die Geschichte des Learjets, an der auch ein Schweizer beteiligt war. Die «Basler Zeitung» berichtet.

– «Ist Landflucht eine Frage der Gerechtigkeit?»: Städte sind beliebt, die ländlichen Gebiete werden abgehängt. Das muss auch die Philosophie beschäftigen, meint die «NZZ».

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Kommentare

Andreas Konrad 10.01.2022 23:40
Es scheint, nicht nur städtische Beamte sind mit sprichwörtlicher Blindheit geschlagen - auch in Genossenschaften hocken offensichtlich seltsame Personen an leitender Stelle, die den Wert des Erbes, das sie verwalten sollen, nicht erkennen. Liegt es daran, dass sich in solch wichtigen Stellen meist unterbeschäftigte «Gstudierte» finden statt normalen, arbeitenden Menschen mit gesundem Stilempfinden?
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