Acker- oder Bauland? Der Kampf ums Viererfeld geht schon wieder los. Fotos: Rolf Siegenthaler

Erneuter Kampf ums Viererfeld

In Bern formiert sich eine unheilige Allianz gegen die Überbauung des Vierer- und Mittelfelds. Ausserdem in der Presse: Debatte um Gemeindefusionen in Appenzell Ausserrhoden und Entschädigungen der Roche für Anwohner ihrer Baustellen in Basel.

Bern steht vor einer wichtigen Abstimmung, wie der «Bund» berichtet. Auf Vierer- und Mittelfeld soll ein Stadtquartier mit 3000 Bewohnerinnen, 650 Arbeitsplätzen und einem Park entstehen. Hochparterre führte dazu bereits einen Städtebau-Stammtisch durch. Im Juni stimmt die Stadt voraussichtlich über die entsprechenden Zonenpläne ab. Gestern Donnerstag passierten die Vorlagen bereits das Stadtparlament mit klaren Mehrheiten, wie der Bund berichtet. Doch 2004 wurde eine erste Vorlage für die Überbauung des Viererfelds knapp abgelehnt, und auch jetzt formiert sich Widerstand. Es zeichnet sich ab, dass verschiedene Gruppierungen in unheiliger Allianz gegen die Zonenpläne kämpfen werden. Den einen Pol markiert der Verein Viererfeld Nature 2.0, der eine Überbauung grundsätzlich ablehnt. Den anderen Pol bilden bürgerliche Kreise rund um die FDP. Sie sind nicht gegen die Überbauung des Viererfelds, im Gegenteil: Sie sind gegen die Einschränkungen, die die Zonenpläne vorsehen - teils autoarmes Wohnen sowie einen Mindestanteil gemeinnütziger Mietwohnungen. Die Bürgerlichen sehen darin nur eines: Es handle sich um eine «Erziehungsvorlage». Schafft Bern den Anschluss an den fortschrittlichen Wohnungsbau, gelingt es PlanerInnen, Architekten und der Stadt, mit den Vorlagen zu überzeugen? Man darf gespannt sein auf die nächsten Wochen.

Weitere Meldungen:


– Im Kanton Bern kommt die Kulturlandinitative nicht vors Volk. Das Initiativkommitee zog sie zurück, weil der Gegenvorschlag des Regierungsrats wesentliche Anliegen enthalte. Der Grosse Rat stimmte dem Gegenvorschlag bereits zu, eine Volksabstimmung ist nicht nötig, wie «Bund» schreibt.


– Das «St. Galler Tagblatt» berichtet, dass die IG Starkes Ausserrhoden eine Reform der Planungs- und Baubewilligungspraxis in Appenzell Ausserrhoden fordert. Die 20 Baubewilligungsbehörden haben auf ihrem Gemeindegebiet das Sagen, doch sind sie Fragen der baulichen Weiterentwicklung gewachsen? Braucht es Gemeindefusionen? Ein Gemeindepräsident und ein regionaler Raumplaner antworten.

– In der «Basler Zeitung» erklärt Jürg Erismann, Standortleiter des Roche-Areals an der Grenzacherstrasse, warum Roche den Anwohnern Entschädigungen in Millionenhöhe bezahlt für die Immissionen, die etwa der bevorstehende Bau des zweiten Hochhauses verursachen wird.

– Noch mehr Leute: 2030 sollen in Zürich 500’000 Menschen leben, besagen neue Bevölkerungsprognosen. Die neue Bauordnung sehe Wachstum vor allem an den Rändern vor, kritisiert die «NZZ». «Vorausschauende Stadtentwicklung sollte sich aber nicht auf Umverteilungsübungen konzentrieren, sondern zurückhaltende, aber entscheidende Weichenstellungen im Baurecht vornehmen, die auch Wachstum im Zentrum erlauben.»  

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