«Ein fortwährendes Verhandeln»
Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus begründet und ist heute wieder in. Der Architekturprofessor Philip Ursprung schaut im «Tages-Anzeiger» mit gespaltenen Gefühlen auf den Trend.
«Was in den Feierlichkeiten zu kurz kommt, ist einerseits der Blick auf die inneren Widersprüche des Bauhauses, andrerseits eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Bauhauses, also damit, wie die Ideen im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts interpretiert und transformiert wurden», schreibt Philip Ursprung im «Tages-Anzeiger». Das Bauhaus werde dargestellt als historisch abgeschlossener Fall. Dabei könnte gerade eine Diskussion über das Nachleben des Bauhauses dazu beitragen, dieses am Leben zu halten. «Wenn wir dem Erbe des Bauhauses gerecht werden wollen, dann sollten wir es in seiner Widersprüchlichkeit ernst nehmen und seine wechselvolle Geschichte, auch diejenige nach der Schliessung, in die Diskussion einbeziehen. Vom Bauhaus können wir lernen, dass Design sich nicht auf das Schaffen von Endprodukten oder das Lösen von Problemen reduzieren lässt, sondern ein Prozess ist, ein fortwährendes Verhandeln und Möglichkeiten.»
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