Die Bäume auf dem Tessinerplatz in Zürich stehen seit zwölf Jahren an ihrem Platz. Fotos: Werner Huber

Der Stadtbaum als Verlierer

Der «Bund» und der «Tages-Anzeiger» widmen heute unter dem Titel «Bedrängte Schattenspender» einen längeren Beitrag den Stadtbäumen. Im Zeichen der Klimaerwärmung geht es dabei nicht mehr nur um die Ästhetik.

Der «Bund» und der «Tages-Anzeiger» widmen heute unter dem Titel «Bedrängte Schattenspender» einen längeren Beitrag den Stadtbäumen. Schon seit langem bewegt es die Menschen, was mit den Bäumen in ihrer Stadt passiert; Baumfällaktionen führen regelmässig zu überfüllten Leserbriefspalten. Aber inzwischen geht es um mehr als um Ästhetik: Es geht um das Klima, wie Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz betont. Die Stadtböden würden sich zunehmend «mineralisieren» und «verhärten». Das sei eine Kehrseite der innerstädtischen Verdichtung. Dabei wären Bäume nötig, da sie vor hohen Temperaturen schützen und Feuchtigkeit abgeben. Eine schweizweite Statistik über die Stadtbäume gibt es allerdings nicht.

Ein Kritiker des Grünkonzepts der Stadt Zürich ist der Umweltberater Andreas Diethelm. Er zählt die Schauplätze grösserer Abholzungen der letzten Jahre auf und sagt, die Begründungen der Stadt überzeugten ihn kaum je.

Der Sprecher von Grün Stadt Zürich, Lukas Handschin, antwortet mit Zahlen: 22’000 Strassenbäume gebe es in Zürich. Davon müssten jährlich 250 bis 350 ersetzt werden. In zehn Jahren sei der Bestand um 1600 Bäume gewachsen. Allerdings sei die Anzahl Bäume auf privaten Parzellen wegen der Verdichtung gesunken.

Tatsache ist, dass sich die Baumlandschaft verändere: Höhere Temperaturen und weitere Stressfaktoren lassen die Stadtbäume leiden. Deshalb ersetzt man sie durch hitze- und stressresistentere Arten – oft kleinwüchsige Exoten. Deshalb «müsste man für jeden gefällten grossen Baum mindestens fünf kleine pflanzen», meint Raimund Rodewald in «Tagi» und «Bund».

Weitere Meldungen:

– Die «24 heures» berichten über den Vorschlag von Paul Friderici – Enkel des Gründers des gleichnamigen Transportunternehmens – die A1 zwischen Lausanne und Genf zweigeschossig zu bauen. Dabei liesse sich die Anzahl Spuren von vier auf zwölf erhöhen. «Swiss Express Way System» nennt Friderici seine Idee. Das Bundesamt für Strassen verweist darauf, dass entsprechende Überlegungen schon für die Region Schaffhausen und Zürich gemacht werden, allerdings für kürzere Abschnitte.

– Ebenfalls in «24 heures»: In Bussigny soll bis 2021 ein Geschäftszentrum mit bis zu 3000 Arbeitsplätzen entstehen. Noch im letzten Jahr war in einem Vorentscheid von bloss 760 Arbeitsplätzen die Rede. «Damals habe das Projekt noch eine andere Ausrichtung mit weniger Arbeitsplätzen gehabt», sagt Gemeindepräsidentin Claudine Wyssa, die das Vorhaben begrüsst.

– In Bern bewegen die Überwachungskameras am Hotel Schweizerhof die Gemüter. «Hoch problematisch und eindeutig illegal», sagt dazu Mirjam Graf, die Ombudsfrau und Datenschutzbeauftragte der Stadt Bern im «Bund». Die Kameras filmen vom Hotel aus den öffentlichen Grund.

– Die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet von den politischen Querelen um den Neubau des Morandi-Viadukts in Genua. Innerhalb der Regierungskoalition gehen dabei die Meinungen weit auseinander: Die Lega möchte die Betreiberin der Autobahn einbinden, die Cinque Stelle hingegen wollen ihr die Konzession entziehen.

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