Die Überbauung des «Plaza» in Genf ist ein Schlüsselwerk Marc-Joseph Saugeys. Nun ist der Kinosaal gerettet. Fotos: Werner Huber

Das «Plaza» in Genf ist gerettet

Was in Genf niemand zu träumen wagte, ist eingetroffen: Das Kino Le Plaza ist gerettet! Die Fondantion Wilsdorf übernimmt den Gebäudekomplex, berichtet die «Tribune de Genève». Geplant ist ein Kulturzentrum.


Gestern atmete wohl «tout Genève» auf, denn was niemand zu träumen wagte, ist Realität: Das Plaza ist gerettet! Die Fondation Wilsdorf – Eigentümerin von Rolex und vielfältig tätige Mäzenin – übernimmt den ganzen Gebäudekomplex in der Nähe des Genfer Bahnhofs. Diese Sensation verkündete die «Tribune de Genève» gestern auf ihrer Website und widmet ihr heute die Titelseite. Auch «Le Temps» nimmt das Thema auf.

Der Gebäudekomplex stammt vom Architekten Marc-Joseph Saugey und wurde 1952 vollendet. Schon das Äussere besticht durch seine gestaffelte Volumetrie und die filigrane Fassade. Im Kern verbirgt sich als Juwel das Kino Le Plaza, seinerzeit der grösste Kinosaal Genfs. 2004 stellte der Kanton Genf das Gebäude zwar unter Schutz, doch rekurrierte die Eigentümerin dagegen. Schliesslich wurde nur das Geschäftshaus, nicht aber das Kino geschützt. 2015 wurde ein Projekt präsentiert, das den Abbruch des 2003 geschlossenen Kinos und den Neubau von Läden und Wohnungen vorsah. Dagegen erhob sich ein Sturm der Entrüstung, und es folgte ein jahrelanger Kampf, der Ende 2018 mit der Abbruchbewilligung endete.

Dieses Szenario ist nun abgewendet. Die Fondation Wilsdorf übernimmt von den heutigen Eigentümern – einer italienischen Familien-AG – die Aktienmehrheit des ganzen Gebäudekomplexes. Als Präsident einer neuen Stiftung wird nun Jean-Pierre Greff, Direktor der Haute École d’art et de design (HEAD) ein Konzept für die Nutzung entwickeln. Es soll ein Kulturzentrum mit dem Kino im Mittelpunkt werden.


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