Tunnel und Tram oder nicht? Am 9. Februar stimmt der Kanton Zürich ab. Fotos: Werner Huber

Alt-Stadträte im Abstimmungskampf beim Rosengarten

Die Rosengartenstrasse in Zürich, der Léman Express in Genf, das Theater in Winterthur, die Bernstrasse in Ostermundigen sowie ein Blick nach Warschau: Das steht heute in den Zeitungen.

Am 9. Februar 2020 stimmt der Kanton Zürich über den Rosengartentunnel und den Bau einer Tramlinie ab. Der Stadtrat unterstützt das stark umstrittene Projekt zwar offiziell, hält sich aber aus dem Abstimmungskampf zurück. Nun berichtet der «Tages-Anzeiger» über acht ehemalige Stadträtinnen und Stadträte, die das 1,1-Milliarden-Projekt unterstützen – drei davon prominent im Bild.

Besonders «delikat» sei der Einsatz von Ruth Genner, schreibt der «Tagi», denn ihre Partei, die Grünen, bekämpft das Projekt am erbittertsten. «Ich will nochmals erklären, weshalb ich mich als Stadträtin für das Bauvorhaben starkgemacht habe», sagt sie.

Alt-Stadtpräsident Josef Estermann, im Amt von 1990 bis 2002, ist gegen das Vorhaben. Er gelte zwar als zurückhaltend, schreibt der «Tages-Anzeiger». «Aber zu einem derart monströsen, zerstörerischen Projekt kann ich nicht schweigen. Sonst verleugne ich meine Geschichte», lässt sich Estermann zitieren.

Weitere Meldungen:

– In Genf ist gestern der Léman-Express feierlich eröffnet worden. «Genf hat endlich seine S-Bahn», titeln der «Tages-Anzeiger» und die anderen Tamedia-Zeitungen. Acht Jahre dauerte die Bauzeit des 1,5-Milliarden-Jahrhundertbauwerks.

– Vor wenigen Jahren überlegte sich die Stadt Winterthur, das Theater abzubrechen und durch ein Kongresszentrum zu ersetzen. Der Widerstand dagegen war heftig. Nun wird der 1979 von Architekt Frank Krayenbühl für 20 Millionen Franken saniert. Die Stadt hat die entsprechende Firma ausgewählt. Die Arbeiten sollen bis 2028 in Etappen ausgeführt werden, schreibt der «Landbote».

– Die Bernstrasse in Ostermundigen soll zu einem Corso, zum pulsierenden Zentrum, werden. So will es die Gemeinde. Die Miethäuser aus den 1950er- bis 1970er-Jahren sind dem Gemeinderat ein Dorn im Auge: Die Wohnungen sind günstig, die Bewohner zahlen wenig Miete. Würde die Strategie umgesetzt, müsste der Ort fast alles, was ihm heute «Gesicht und Geschichte» gibt, opfern. Doch Regula Iseli, Architektin und Professorin am Institut Urban Landscape der ZHAW in Winterthur, warnt: Eine Transformation könne nur gelingen, wenn der alte Bestand einbezogen werde. Der «Bund» berichtet.

– Von der Revitalisierung eines Ausstellungspavillons aus den 1960er-Jahren über ein Bürogebäude und ein Wohnhaus bis zur Ausstellung reicht das Spektrum besten Warschauer Architektur 2018. Gestern wurde zum fünften Mal der Architekturpreis des Stadtpräsidenten von Warschau verliehen. Die «Gazeta» stellt die Bauten vor.

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