Rosengarten? «Völlig abstrus»!
Heftig kritisiert Bruno Sauter den Rosengartentunnel. Brisant: Sauter war bis im Herbst ein Zürcher Chefbeamter im Departement, das den Tunnel vorantreibt.
Erstaunliches steht in der Internetzeitung Inside Parade Platz zu lesen. Bruno Sauter war bis im Herbst Chefbeamter im Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Zürich, das «Rosengartentunnel & Rosengartentram» durchsetzen will. Er zerreisst in seinem Beitrag «Rosengartentunnel – ein selbstverliebtes Strassenprojekt» das Vorhaben seiner früheren Chefin Carmen Walker-Späh nach Strich und Faden vor allem mit Blick aufs Geld. «Der Mehrwert für den Verkehr im Kanton Zürich ist nicht zu erkennen», schreibt der ehemalige Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Der Tunnel beginne «mitten in der Stadt, die Verkehrsführung sei «völlig abstrus». Auch sei das Vorhaben mit 1,1 Milliarden Franken («einer 11 mit 8 Nullen») masslos überteuert. Das Geld für das «selbstverliebte Strassenprojekt» fehle anderswo. Der Tunnel nütze einigen wenigen Liegenschaftsbesitzern, zahlen aber müssten alle.
Die Kritik ist fulminant. Sauter ist Mitglied der Freisinnigen Partei, die als einzige fast geschlossen hinter dem Vorhaben ihrer Regierungsrätin steht. Neben der stichhaltigen Kritik, so vermutet die NZZ, «kann sein Meinungsbeitrag auch als persönliche Abrechnung mit seiner ehemaligen Chefin Walker Späh verstanden werden.» Seit dreissig Jahren kämpfe diese für die Tunnellösung, zuerst als Quartierbewohnerin, dann als Kantonsrätin und heute als Regierungsrätin; es gelte als ihr wichtigstes politisches Projekt.
Wie auch immer – Sauters Kritik an der Mittelverschwendung ist richtig und nimmt man die städtebaulichen Unmöglichkeiten noch dazu, so wird der Unsinn des Vorhabens offenbar.