Der ehemalige Waffensaal ist ein Prunkstück des ganzen Kasernenareals.

Kasernenzukunft: die erste Beteiligungsrunde

Am Samstag fand in Zürich die erste Veranstaltung zur Zukunft des Kasernenareals statt. Die interessierte Bevölkerung diskutierte und entwarf Skizzen für die künftige Nutzung.

Am Samstag fand in Zürich die erste Veranstaltung zur Zukunft des Kasernenareals statt. Auf einer Führung durch die insgesamt über 400 Meter lange und 150 Meter breite Anlage erläuterten Vertreter der Denkmalpflege des Kantons Zürich die Geschichte und die Qualitäten des Ensembles. Höhepunkt war dabei die Besichtigung des einstigen Waffensaals, der prominent über der Durchfahrt von der Kasernenwiese zum Zeughaushof führt.

Am Nachmittag steckten zunächst Regierungsrat Martin Graf (in Vertretung des verhinderten Baudirektors Markus Kägi), Stadtrat André Odermatt und Kantonsplaner Wilhelm Natrup den Rahmen ab, in dem sich die interessierte Bevölkerung – also alle Anwesenden, die sich in die Workshops eingeschrieben hatten – an der Entwicklung einer Kasernenzukunft beteiligen können. Zentrale Punkte sind hier der Erhalt des Kasernengebäudes und die Freihaltung der Kasernenwiese.

Anschliessend gruppierten sich die Anwesenden an den ihnen zugeteilten Tischen zu Workshops und Tischgesprächen. Unter der Führung einer Moderatorin oder einem Moderator sammelten sie ihre Ideen und Vorstellungen für die künftige Nutzung und den Charakter der Zürcher Kaserne und des ganzen Areals.

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich zu dieser Veranstaltung zu einem grossen Teil Einwohnerinnen und Einwohner des angrenzenden Kreises 4 angemeldet hatten. Und so ist es nicht erstaunlich, dass auf der Wunschliste gemeinschaftliche Angebote, kulturelle Aktivitäten, Spiel- und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Oasen der Ruhe, allenfalls preisgünstiger Wohnraum und nichtkommerzielle Freiräume im Vordergrund standen. «Visionen» oder «Leuchttürme» hatten es da schwer. Die Beteiligten waren sich durchaus bewusst, dass das Kasernenareal eine Bedeutung nicht nur für das Quartier, sondern für die ganze Stadt hat. Aber welche Nutzungen auch immer in die Gebäude einziehen: Sie müssen quartierverträglich sein. Das klingt wenig spektakulär, ist aber pragmatisch – und erfolgversprechend.

Am Ende des Nachmittags zog Patrick Gmür, Direktor des Amtes für Städtebau, im Gespräch mit Michael Emmenegger, der mit seinem Team den Nachmittag organisiert hatte, Bilanz. Gmür zeigte sich von der Qualität der Beiträge überzeugt, und er war überrascht, wie präzise die Analysen teilweise ausgefallen sind. Er versicherte nochmals, dass dieses Beteiligungsverfahren keine Alibiübung sei: Die Ergebnisse des Tages werden nun ausgewertet und am 15. Juni in der gleichen Runde erneut diskutiert.

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