Das Rosenorchester spielt die Operette «Im Rosengarten». Fotos: Luzi Gantenbein

Im Rosengarten – eine Operette

«Rosengartentunnel und Rosengartentram»? Stadtzerstörung oder Stadtsanierung? Eine Operette im Kosmos gibt Antwort und führt das Happyend auf.

 

 

Mit 1,1 Milliarden Franken soll in Zürich Wipkingen und Untertstrass eine Autobahn in die Stadt geschlagen werden mit Beton und Stahl, mit Tunnel, mit Auf-, Ein- und Ausfahrten, mit Abbruch einer Reihe Wohnhäuser und eines Stücks Irchelpark. Über der Erde fährt ein neues Tram zum Trost. Und der Wipkingerplatz wird für ein riesiges Portal gebaut – eine Ruhmeshalle des Automobils. Das ist die Essenz der Vorlagen «Rosengartentunnel und Rosengartentram», über die der Kanton Zürich am 9. Februar abstimmen wird.

Das Portal des Rosengarten-Tunnels beseitigt den Wipkingerplatz.

Der rote Faden

«Ja mach nur einen Plan, sei nur ein grosser Wicht und mach noch einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.» Die Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens von Kurt Weill/Bert Brecht ist der rote Faden durch die Operette «Im Rosengarten», die in sieben Aufzügen diese Stadterschütterung zur Sprache bringt. Der Sprecher und Sänger Andrea Zogg erklärt, wie das Auto die Stadt in Griff nahm und er entwirft den Plan für den stadttauglichen Strassenbau. Die Musik spielt das «Rosenorchester», das aus dem Liedgut Italiens, des Balkans und des Bünderlandes schöpft. Köbi Gantenbein hat Worte und Musik zur Operette geordnet und Bilder von Christian Senti und Nightnurse Images dazu gestellt.

Happyend mit Trommelwirbel
Und da eine Operette immer ein Happyend hat, wird auch der Rosengarten eines erleben. Statt mit 1,1 Milliarden Franken ein Stück Zürich zu zerstören, kann der Rosengarten anders zum Blühen gebracht werden. Unter Trommelwirbel wird das verkündet. Und dann schwingt der Saal das Tanzbein.

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