Im Rosengarten – die ganze Operette

Der Saal des Kosmos von Zürich war voller Leute, das Licht ging aus. Es begann «Im Rosengarten – eine Operette über die Stadt und das Automobil». Mit Bilderbogen, Gesang, Text und Kapellenklang.

Fotos: Christian Senti, Eduard Spelterini, Nigthurse Images

Der Saal des Kosmos von Zürich war voller Leute, das Licht ging aus. Es begann «Im Rosengarten – eine Operette über die Stadt und das Automobil». Mit Bilderbogen, Gesang, Text und Kapellenklang.

Links auf der Bühne die Kapelle, rechts der Sprecher und Sänger Andrea Zogg. Das Licht geht an: Erster Aufzug: So wird es werden Das Rosenorchester spielt den Waidberg-Walzer. Zuerst kräftig, dann pianissimo als Unterlage für den Sprecher. ###Media_2### «Die Zitronenfalter tanzen mit den Rotschwänzchen den Waidberg-Walzer. Schöne Stadt ist hier. Die meisten erinnern sich nicht mehr an die Zeit als die Autobahn vom Albisriederplatz her über die Hardbrücke und den Rosengarten nach Zürichs Norden bretterte. Statt dessen nun lebhaftes Treiben. Wie in jeder guten Stadt. Fussgänger, Velofahrerinnen, Trams, Busse und Autos. Niemand, der sich seinerzeit gegen den Milliarden teuren Tunnel gewehrt hat, forderte die autofreie Stadt. Alle aber wollten die lebhafte Stadt. Zu der gehört auch, dass Autos durchfahren, abzweigen, parkieren und weiterfahren. Statt 56 000 pro Tag wie einst, fahren nun 15 000 Personen- und Lieferwagen täglich über den Rosengarten. Sie fahren mit Tempo 30, so wie überall in der Stadt dieses Tempo gilt. Es genügen zwei Spuren. So gibt es Raum für die Fussgängerinnen und die Velofahrer und Raum vor den Häusern, die die Strasse auf beiden Seiten zum Stadtraum fassen. Es hat auch Platz für Parkplätze, für die Allee aus Hainbuchen, die im Herbst ein rotgelbes Farbenkleid tragen. In gebotenem Abstand gibt es Zebrastreifen, Lichtsignale, wo nötig. Die alten Häuser waren einst wie Festungen und Wälle an die Strasse gebaut, sie sind ersetzt. Der Rosengarten ist keine Gartenstadt und kein Zürichberg – der Rosengarten ist ein ganz normales Stadtquartier geworden mit einer ganz normalen Stadtstrasse. Städtisch normal wie die Badener-, die Thurgauer- oder der Baslerstrasse von Zürich. ###Media_3### Gewiss, etwas Widerstand war nötig, um die Betonpolitikerinnen aus dem letzten Jahrhundert zu bremsen, die ein für alle Mal alles mit Rampen, Tunn...

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