Für die Natur, gegen die Verbauung der Landschaft: Vier grosse Umweltverbände lancieren eine Doppelinitiative. Fotos: Vanessa Püntener

Für die Landschaft, für die Biodiversität

Für die Natur, gegen die Verbauung der Landschaft: Vier grosse Umweltverbände lancieren eine Doppelinitiative.

Lebensräume wie Auen und Moore drohen zu verarmen oder zu verschwinden. Und mit ihnen Tier- und Pflanzenarten. Auf politischer Ebene läuft trotz des Zustands der Biodiversität nichts. Das gleiche gilt für die Landschaften Hier werden Schutzbestimmungen zugunsten einseitiger Interessen gelockert. Die weitherum sichtbaren Folgen sind zubetonierte Landschaften, verschwindende Baukultur.
Dies wollen Pro Natura, BirdLife Schweiz, der Heimatschutz und die Stiftung Landschaftsschutz nicht länger hinnehmen und lancieren daher zwei Initiativen – eine für mehr Biodiversität und eine gegen die Verbauung der Landschaft.

Natur ...
«Die nationalen und internationalen Biodiversitätsziele werden nicht mit der nötigen Dringlichkeit verfolgt, dabei handelt es sich bei den schwindenden Naturressourcen um nichts weniger als unsere Lebensgrundlagen!» führte Werner Müller, Geschäftsleiter von BirdLife Schweiz an der heutigen Medienkonferenz in Bern aus – BirdLife ist die Organsiation, die sich um den Schutz der Vögel kümmert. Die Biodiversitätsinitiative sieht vor, dass genügend Flächen und Geld für naturnahe Landschaft sichergestellt werden und verankert ihren besseren Schutz in der Bundesverfassung.

... und Landschaft
Adrian Schmid, Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes frug sich an der Pressekonferenz, an der die zwei Initiativen vorgestellt wurden, was in Bundesbern schief laufe: «In den letzten Jahrzehnten beschlossen National- und Ständerat immer weitere und gravierende Abbaumassnahmen beim Schutz des baukulturellen Erbes und der Kulturlandschaften – auch ausserhalb der Bauzonen.» Allein im letzten Jahr entstanden deutlich über 2000 neue Bauten ausserhalb der Bauzone. Davon werden 400 zum Wohnen genutzt. «Wenn wir nicht handeln, wird bald jeder Quadratmeter der Schweiz zugebaut oder intensiv bewirtschaftet sein. Für eine vielfältige Natur und Landschaft bleibt so kein Platz», sagte Urs Leugger-Eggimann, Zentralsekretär von Pro Natura. Dieser Entwicklung tritt auch der vom Bundesrat Ende 2018 vorgelegte Entwurf zur zweiten Revisionsetappe des Raumplanungsgesetzes (RPG 2) viel zu wenig energisch entgegen. Die Landschaftsinitiative will daher klare Vorschriften zum Bauen ausserhalb der Bauzone in der Verfassung verankern. So ist sichergestellt, dass der Schutz der Landschaft nicht durch parlamentarische Vorstösse beliebig aufgeweicht wird», so Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz.

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