Das Chaos am Luzerner Bahnhof ordnen

2040 erhält Luzern einen Durchgangsbahnhof. Doch das Verkehrschaos rund um den Bahnhofplatz liesse sich bereits heute entlasten, wie eine Testplanung überraschend zeigt.

2040 erhält Luzern einen Durchgangsbahnhof. Doch das Verkehrschaos rund um den Bahnhofplatz liesse sich bereits heute entlasten, wie eine Testplanung überraschend zeigt.

Mit dem Zug in Luzern anzukommen, ist grossartig – sofort ist man mitten im Geschehen. Ob Pendlerin oder Tourist, alle erkennen sogleich, wo sie sich befinden und spazieren direkt ins Zentrum der Stadt. Doch am Bahnhofplatz erwartet sie keine Terrasse am See. Sondern ein Bushalte-, Buswende- und Buswarteareal. Haltekanten für Verbindungen in alle Kantonswinkel nehmen ihn vollständig in Beschlag. Um den Platz führen zwei oder gar drei Strassenspuren herum, die so verworren in Seebrücke und Pilatusstrasse münden, dass einem von den Markierungen schwindlig wird. Ja, man gelangt zu Fuss in die Stadt – sofern man auf dem Weg dahin nicht überfahren wird. Wer den Bahnhof mit dem Velo ansteuert, benötigt eine Extraportion Mut. Selbst die Zentralstrasse, westliches Scharnier zwischen Bahnhof und Blockrandquartier Hirschmatt, ist eine kantonale Autoachse. In dieser Stadtmitte ballen sich zudem weit ausstrahlende Nutzungen. Das Kultur- und Kongresszentrum, die Universität, der Massentourismus am Inseli und nicht zuletzt das Einkaufszentrum, das die SBB mit der Railcity im Bahnhof selbst eingerichtet haben. Mit diesem Wachstum konnten die Zugänge zum Bahnhof jedoch nicht Schritt halten. Wohin man auch möchte in Luzern, man entweicht dem Bahnhof fast nur im Norden, wo das Querperron aus eben diesem Grund rege genutzt wird und chronisch überfüllt ist. Andere Ausgänge gleichen Schlupflöchern – so auch die wichtige Personenunterführung Süd bei der Habsburgerstrasse, die kürzeste Verbindung zwischen den Bahnhofsseiten und dem Quartier Hirschmatt und dem See. Den Knoten entwirren Unter diesem Megaknoten soll nun mit dem Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) ein riesiges Bauwerk entstehen. Dabei geht es nicht nur um vier Gleise mehr, sondern um eine schnellere internationale Nord-Süd-Strecke und vor allem um das gesamte regionale Verkehrssystem. Mit einer Testplanung wollte die...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.