Der Mediengarten des Schweizer Radio und Fernsehens vereinigt Gartenkultur und Stadtnatur. Fotos: Kuster Frei
In Zusammenarbeit mit Krebs Herde Landschaftsarchitekten

Asphaltdschungel

Der Mediengarten des SRF vereinigt Gartenkultur und Stadtnatur – ein hybrider Landschaftsarchitekturtypus, der Werkstrasse mit Schwerverkehr und üppige Gartenpassage zusammenführt.

Der Mediengarten des Schweizer Radio und Fernsehens in Zürich ist eine modellhafte Vereinigung von Gartenkultur und Stadtnatur. Voraussetzung für diesen ‹jardin corridor› war der Bau eines neuen unterirdischen Parkhauses, mit demauch die gesetzlichen Parkplatzauflagen erfüllt werden konnten.

Aus der Fernsehstrasse haben Krebs und Herde Landschaftsarchitekten einen öffentlich zugänglichen «jardin corridor» gemacht.

Das erlaubte die Umwandlung der ehemaligen Fernsehstrasse in den öffentlich zugänglichen Mediengarten. Dieser ist auch ein wichtiges Bindeglied im städtischen Freiraumnetz und bildet ein Kernelement des städtebaulichen Masterplans. Entstanden ist ein hybrider Landschaftsarchitekturtypus, der Werkstrasse mit Schwerverkehr und üppige Gartenpassage zusammenführt. Dafür wurde der asphaltierte Arealboden wo immer möglich perforiert, sodass aus den Öffnungen nun der kiesige Untergrund als Substrat für die neue Stadtnatur herausquillt.

Visualisierung Konzept

Situationsplan

Unterschiedlich dimensionierte Vegetationsinseln rhythmisieren den langen Hof, formen Gartenräume und spielen fliessende Wegbezüge frei. Die Pflanzenwelten sind je nach Lage different: ruderale Sukzessionsnatur auf den äusseren Anlieferungsflächen, raumbildende Gartenkulisse für Pausen- und Arbeitsinseln im Mediengarten, aber auch Freiluftstudios. Der beschränkte Wurzelraumüber der Einstellhalle motivierte zu experimentellen Pflanzengesellschaften. Sie sind zu undogmatischen Kombinationen von Kultur- und Wildpflanzen arrangiert, mit heftigen bis schrillen Kontrasten: Derbe Raublätter und zarte Gräser, schwarzes, gelbes und rotes Laub, knallige Blumen und sonnenschirmartige Fiederblätter fügen sich zu einem üppigen Asphaltdschungel von provokativer Exotik und eigenwilliger Poesie.

Dieser Beitrag stammt aus der neuen Monographie zu Krebs und Herde Landschaftsarchitekten.

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