Ein geschwungenes Marmorband, das sich zu einer Sitzbank windet, verbindet die einzelnen Bereiche und fasst die Baumfelder ein. Fotos: Georg Aerni
In Zusammenarbeit mir Raderschallpartner Landschaftsarchitekten

Am laufenden Band

Mit dem Ausbau der S-Bahn-Linie rund um Genf sind fünf neue Bahnhöfe entstanden. Einer davon in La Praille. Raderschallpartner haben für die Aussenräume ein Band zwischen Bahnhofplatz und Stadt entwickelt.

Mit dem Ausbau der S-Bahn-Linie rund um Genf (CEVA) sind fünf neue Bahnhöfe entstanden, die wiederum neue Entwicklungsgebiete angestossen haben. So auch in La Praille. Ein neues Bahnhofsgebäude und fünf Hochhäuser machen aus dem einst riesigen Güterumschlagplatz einen dichten, urbanen Ort entlang einer Abfolge von Plätzen. Diese haben im neuen Quartier eine verbindende Wirkung – denn die Bahnlinie mit dem hoch liegenden Bahnhof bildet eine Barriere im Freiraumkontinuum zwischen Bahnhofplatz und Stadt. Bereits im Masterplan waren Flächen für Baumfelder ausgewiesen und somit für die Planung vorgegeben und verortet.

Der Situationsplan zeigt, wie sich das Band unter der Bahn hindurch vom Bahnhofplatz zum neuen Quartier schlängelt.

Dem Entwurf liegt eine einfache Idee zugrunde: ein hochwertiger Belag wird bis 2023 als durchgehende Grundlage gelegt. Er ist von langen Schlaufen durchzogen, die alle Teilbereiche und die Baumfelder miteinander verbinden. Dieses Marmorband, das Ruban, gewährleistet auch die Entwässerung der grossen, meist unterbauten Fläche. Sein erster, gebauter Abschnitt schwingt sich immer wieder aus der Fläche in die dritte Dimension auf und verformt sich zu einer vielgestaltigen Sitzbank.

Ein erster Teil des Marmorbandes ist bereits gebaut. Bis 2023 wird es Quartier und Bahnhofplatz verbinden.

Die Schlaufen fassen drei sehr unterschiedlich bepflanzte Baumhaine: Den Bahnhofplatz zieren luftige, sommerblühende Schnurbäume, die erste Schlaufe umfasst Urweltund Küstenmammutbäume, die grösste Schlaufe in der Mitte der Platzfolge wird von Kirschen geprägt, und in der dritten Schlaufe wachsen Zitterpappeln. Während die Schnurbäume über dem Bahnhofplatz einen Blütenteppich ausbreiten, werden die anderen Baumarten zu mächtigen Exemplaren heranwachsen, die durch ihre Grösse im städtebaulichen Kontext bestehen können.

Den Querschnitt des sogenannten Rubans haben die Landschaftsarchitekten zusammen mit dem Designer Frédéric Dedelley entwickelt.

Die einzelnen Elemente der mehrfach gekrümmten Marmorschlaufe wurden aufgrund eines digitalen dreidimensionalen Modells in einem Tessiner Steinbruch geschnitten und dann nach Genf transportiert.

Dieser Beitrag stammt aus der neuen Monographie zu Raderschallpartner Landschaftsarchitekten.

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