«Nichts ist von Natur aus Müll», schreibt Susan Strasser in ihrem Sachbuch ‹Waste and Want›.
Fotos: Henry Holt and Company
Der Shutdown ist prekär für die Modeindustrie, Geschäfte konnten ganze Kollektionen nicht verkaufen. Recycling könnte die Lösung sein, meint Rafael Kouto und empfiehlt ein Buch zur Sozialgeschichte des Mülls.
Auf- und Wiederverwertung beschäftig mich als Designthema schon seit Jahren. Ich produziere möglichst ökologisch und nachhaltig. Meine Entwürfe nähe ich aus Alttextilien, die ich durch eine Kooperation von «Texaid» beziehen kann. Details sind gestrickt, gehäkelt oder gewebt, ich verarbeite PET-Flaschen, Kabel, Plastiktüten und Fahrradschläuche. Es ist vielmehr ein Prozess als ein einzelner «Kipppunkt», aus dem sich meine Haltung gegenüber der Umwelt entwickelt hat. Ich habe bei «Maison Martin Margiela» gearbeitet, wo rezyklierte Materialien die Kollektionen stark beeinflussen. Und auch wenn ich auf meine afrikanischen Wurzeln blicke – mein Vater stammt aus dem Togo – beobachte ich dort viele zeitgenössische Künstler, die sozusagen aus „Müll“ Kunst machen. Die ausdrucksstarke und kreative Kraft liegt in der Transformation dieser Materialien. Besonders delikat wird es aber dort, wo sie vom Westen illegal exportierten Müll verwerten, um ihn schliesslich als Kunstwerk mit Wert...
Kipppunkt #08: Waste and Want
Der Shutdown ist prekär für die Modeindustrie, Geschäfte konnten ganze Kollektionen nicht verkaufen. Recycling könnte die Lösung sein, meint Rafael Kouto und empfiehlt ein Buch zur Sozialgeschichte des Mülls.
15.05.2020 11:30