Martin Zimmermann arbeitet auf der Bühne mit Objekten und dem eigenen Körper Fotos: Augustin Rebetez

Die Tücke des Objekts

Martin Zimmermann erklärt im Gespräch seine Bühnenproduktionen, die Objekte, Bühnenbild und den Körper vereinen. Zwei seiner Stücke sind im nun Zürcher Maag Areal zu sehen: «Eins Zwei Drei» und «Hallo».

Susanna Koeberle: Bühnenbilder spielen in Ihren Stücken eine zentrale Rolle. Wie kam es dazu? Martin Zimmermann: Ich habe eine Erstausbildung als Dekorationsgestalter gemacht und danach die Zirkusschule in Paris besucht. Dort verstand ich, dass ich die klassischen Zirkusobjekte wegwerfen muss und mit Räumen arbeiten und experimentieren will. Ich wollte den Körper an ein mobiles Dekor knüpfen. Meine Stücke entstehen immer aus der Ausarbeitung der Figuren und der Räume. Wie bringe ich Körper und Raum zusammen?, frage ich mich. Zum Raum kommen Objekte hinzu. Damit experimentiere ich wie in einem Labor. Als erstes verorte ich das Stück aber in einem konkreten Kontext. Bei «Eins Zwei Drei» ist das ein modernes Museum. Diesen Raum breche ich auf wenige Elemente herunter. Wie entstehen Ihre Stücke? Womit beginnen Sie? Den Anfang macht häufig ein Gedanke. So ging ich bei «Eins Zwei Drei» von der Figur des Clowns aus. Ich realisierte, dass ich seit zwanzig Jahren ein Clown bin, dies aber nie sagen konnte. Leute haben eine falsche Vorstellung von dieser Figur. Clowns sind unglaublich polyvalent, sie sind Schauspieler, Tänzer, Akrobaten oder auch Musiker in einem. Ich komme aus dieser Tradition und suche nach dem Clown von heute. ###Media_2###Und wie entstehen die Bühnenbilder? Sobald Idee oder Ort feststehen, beginne ich mit dem Modellbau. Manchmal ziehe ich von Anfang an einen Bühnenbildner bei. Später kommt der technische Erfinder und Konstrukteur Ingo Groher ins Spiel. Er ist für mich sehr wichtig, denn meine Bühnenbilder sind wahre Erfindungen und müssen sehr viel leisten. Sie bewegen sich nicht nur, sie müssen auch einfach ab- und aufbaubar sein. Ihre Bühnenbilder sind Möbel und Architekturen in einem. Wie entwickeln Sie diese Konstrukte? Die visuelle Idee ist ein Aspekt, aber die handwerkliche Umsetzung ist ebenso wichtig. Da zeigt sich der Gestalter in mir, ich...
Die Tücke des Objekts

Martin Zimmermann erklärt im Gespräch seine Bühnenproduktionen, die Objekte, Bühnenbild und den Körper vereinen. Zwei seiner Stücke sind im nun Zürcher Maag Areal zu sehen: «Eins Zwei Drei» und «Hallo».

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