So präsentiert sich das Klanghaus am Schwendisee im Toggenburg. Fotos: Rendering und Pläne: Meili & Peter Architekten

Abstimmung übers Klanghaus Toggenburg

Am 30. Juni wird im Kanton St.Gallen über einen 22-Mio.-Franken-Beitrag zum Bau des Klanghauses im Toggenburg abgestimmt. Das Projekt war dem verstorbenen Marcel Meili ein Herzensanliegen.

Im Toggenburg ist die Musikkultur in der Bevölkerung stark verwurzelt. Seit 15 Jahren bietet die «Klangwelt» Kurse, Festivals und Wanderungen zu den Themen Klang, Brauchtum und Stimme. In Alt St.Johann gibt es die Klangschmiede. Seit einigen Jahren ist auch von einem «Klanghaus» die Rede. Ein solches Haus mit internationaler Ausstrahlung würde das Angebot markant verbessern und ausbauen.

Nach ersten Architekturskizzen von Peter Zumthor wurde 2010 entschieden, einen Architekturwettbewerb für ein Klanghaus auszuschreiben. Diesen gewannen Meili Peter Architekten, Zürich. Wie sehr Marcel Meili persönlich das Projekt am Herzen lag zeigte sich selbst in der Todesanzeige. Spenden zum Andenken an den Verstorbenen sollten zugunsten des Klanghauses erfolgen.

Ein erster Anlauf zur Finanzierung des Baus durch den Kanton St.Gallen scheiterte allerdings an der bürgerlichen Mehrheit im Kantonsparlament. In der Schlussabstimmung wurde das Projekt abgelehnt.

Nun soll der zweite Anlauf gelingen. Das Projekt wurde etwas vereinfacht, die Trägerschaft verbreitert und sie ist bereit, den Betrieb auf eigene Kosten zu übernehmen. So «abgespeckt» sagte das Kantonsparlament beim zweiten Anlauf Ja. Am 30. Juni findet die Volksabstimmung über einen Kredit von 22,3 Mio. Franken statt.

Die Kantonsregierung und allen voran Regierungsrat Martin Klöti als «Kuturminister» rühren kräftig die Werbetrommel für das Projekt. Es entstehe damit im Toggenburg ein musikalisches und architektonisches Zentrum für die Naturtonmusik. Das sei aus Sicht der Regierung kulturell wie touristisch ein markanter Mehrwert.
 
Meili Peter Architekten haben das Gebäude als Holzkonstruktion geplant. Das Raumprogramm umfasst vier Klangräume, die wie ein Instrument gestimmt werden können. Auf zwei Aussenbühnen sollen Musikexperimente im Freien möglich sein. Bis zu 80 Teilnehmende können das Klanghaus an einem Kurstag parallel nutzen. Das Haus bietet dem Publikum Konzerte und es kann als Bildungsstätte genutzt werden.

Als Bauplatz dient das in die Jahre gekommene Hotel Seegüetli am Schwendisee oberhalb von Unterwasser. Der Abbruch und Neubau – weiter vom See entfernt – werde auch das Landschaftsschutzgebiet aufwerten. – Sagen die Stimmberechtigten Ja, soll das Klanghaus 2023 eröffnet werden.

 

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Kommentare

Andreas Konrad 05.06.2019 22:52
Klein, aber fein fein .
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