«Achtsamkeit» ist ein Zauberwort in den Lehrbüchern der Top-Manager. Oft ohne viel Federlesens mit Mitarbeitern stemmen sie den Profit in die Höhe. Um das schlechte Gewissen zu trösten – oder um die Profitrate noch höher hinauf zu treiben –, müssen sie «achtsam» sein. Und da sie das nicht können, lernen sie es in Ausbildungshäusern. Eines soll auf dem Maiensäss Lavanuz oberhalb von Laax Murschetg entstehen: 100 Suiten für 100 Achtsame, die von 250 Kellnerinnen, Köchen und Achtsamkeitslehrinnen einzeln betreut werden. Und weil Achtsamkeit Ruhe und Südlage braucht, wird Matteo Thun, der Mailänder Tausendsassa unter den Architekten, das Achtsamkeitshaus ausserhalb der Bauzone einrichten. Das Projekt «Anaram» konnten die Promotoren – Petra Heeb, Georgios Paparas und Pino E. Zünd – an der letzten Gemeindeversammlung von Laax unter «Varia» vorstellen. Und die Laaxer konnten staunen, wie dort, wo heute Ställe stehen,  in sieben in den Hang vergrabenen Schnitzen den Topshots gut zugeredet werden soll. ###Media_2### Achtsam in nicht mehr gebrauchten Hotels Laax ist ein Ort, wo das Neue gute Karten hat. Reto Gurtner, der Chef der Weissen Arena, ist wohl der erfindungsstärkste Tourismusmann des Alpenraums. Er begrüsst in der «Bündner Zeitung» denn auch die Pläne «als Schritt weiter in der Zukunft». Seine Freude erinnerte mich an den Tanz, den er aufführte, als der Kanton vor ein paar Jahren in einem still gelegten Hotel Geflüchtete unterbringen wollte. Und ich frage mich, warum nehmen die Promotoren der Achtsamkeit denn nicht das nicht-mehr-gebrauchte Hotel der Geflüchteten und bauen ihren «Anaram» dort oder in einem anderen der zahlreichen wackligen Hotels auf? Bauen ausserhalb der Bauzone Der «Anaram» will mit 250 Millionen Franken die Landwirtschaftszone einfahren. Diese Zone aber ist eine zentrale kulturelle und planerische Errungenschaf...