Hochparterres Chefredaktor Köbi Gantenbein Fotos: Fridolin Walcher

Wasserlandschaft

Politiker wollen die Wasserlandschaften beschädigen. Das braucht Widerstand.

Albert Rösti ist Präsident der SVP und des Wasserwirtschafts-Verbandes. Das verpflichtet. Seiner Wirtschaft sind Umwelt und Landschaft schützende Gesetze im Weg. Denn diese verpflichten zum Beispiel Kraftwerke, bei der Erneuerung der Konzession Ausgleich für zugebaute Wasserlandschaften zu bauen. Mit einer Gesetzesrevision soll diese Pflicht nun fallen, wie überhaupt weiterer Schutz von Landschaft den ach so heimatverliebten SVP-Helden und ihren Gefährten ein Dorn im Auge ist. Das Ausmass und Drama der  Veränderungen schildert Hanspeter Guggenbühl in der elektrischen Zeitung Infosperber

Die Gesetze, die zur Wasserlandschaft Sorge tragen, sind in Gewässer-, Heimat- und Landschaftsschutz verwinkelt. Den Spezialisten der Kraftwerke ist schwer Paroli zu bieten, die Energiekommissionen von National- und Ständerat sind in streng bürgerlicher Hand. Eines der politischen Dramen unserer Zeit geht denn auch so: In den Siebziger- und Achtzigerjahren haben bodenständig bürgerliche Politiker die Wasser-, Heimat- und Landschaftsgesetze entworfen und durchgesetzt. Ihre Enkelinnen und Enkel wenden sich von den Grossvätern ab – alle. Sie brechen deren Errungenschaften nieder. So bleibt es an grünen und linken Politikern, aus der Minderheit heraus für alte Errungenschaften zu Gunsten der Landschaft, der Fische, Vögel und Schmetterlinge –  und der sie liebenden Menschen – einzustehen. Denn wohl gemerkt: Wir sind weit davon entfernt, angemessen fortschrittliche Entwürfe für Landschaften zu finden. Wir müssen mit Seufzen und Aechzen zu verhindern versuchen, dass heimatrunkene SVPler, smarte FDPler und christliche, die Schöpfung am Sonntag lobende CVPler nicht mit Brechstangen Erbschaften zertrümmern. Die Zeichen, dass sie es tun werden und können, stehen allerdings gut. 

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