Aus dem Bauern- wurde ein Dreiwohnungen-Haus samt Bergblick

Fläscher Postkarte #9: Verdichten

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Verdichten.

«Verdichten?» Jawohl, gewiss, staatsbürgerliche Pflicht seit 2013! Auch auf dem Dorf. Doch nicht immer gelingt es so wie bei der Sanierung im Ausserdorf. Denn gerät ein nicht mehr gebrauchter Stall oder ein altes Bauernhaus in die Hände eines Spekulanten – pardon eines Immobilien-Entwicklers –, so kommt eine doppelstöckige Tiefgarage darunter und hinein ein Vollstopf vom Keller bis übers Dach. Oder ein vermögender Mensch legt zwei Millionen hin und richtet sich allein ein, wo einst eine zwölfköpfige Familie wohnte. Die Architektin Marlene Gujan hat zusammen mit dem Architekten Daniel Ladner und dem Bauherrn Nina und Johannes Schmid-Kunz aus dem leicht klassizistisch klingenden Elternhaus ein Dreiwohnungen-Mietshaus gemacht. Kenntnisreich die prächtigen Stuben restauriert, Haustechnik für den zeitgenössischen Komfort eingebaut, das Dachgeschoss fürs Wohnen her- und den Bergblick im neuen Quergiebel eingerichtet – und das zu fairen Mietzinsen. Mögen Holunder- und Nussbaum vor der Aussicht noch lange am Leben bleiben.

 

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