Durch diese zwei Augen schaut der Liebgott auf die Betenden. Fotos: Köbi Gantenbein

Fläscher Postkarte #7: Die Augen des lieben Gottes

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Die Augen des lieben Gottes.

Durch diese Augen schaut der Liebgott mit den Sonnenstrahlen am Sonntag auf die Fläscherinnen und Fläscher, wenn sie der Predigt ihrer Pfarrerin Beate Kopp-Engel zuhören, und er hat Freude, wenn sie «So nimm denn meine Hände» singen. Die Kirche ist 1473 gebaut worden, als Kapelle der Nachbarstadt Maienfeld untertan. Das führte dazu, dass die Fläscher für Ulrich Bolt offene Ohren hatten, der sie als Reformator befreien wollte – nicht nur vom römischen Glauben, sondern auch aus der sozialen Abhängigkeit. Nach lautem und auch gewalttätigem Hin und Her beteten die Fläscher als erste in Graubünden nicht mehr zum katholischen Liebgott. Sie hegten und pflegten ihr schmuckes Kirchlein mit den zwei milden Augen. 1965 löste sich die eigenständige Kirchgemeinde mangels Christen auf. Die blühende Entwicklung des Dorfes stärkte auch die Gläubigen, so dass sie gut 400 Jahre nach Bolts Revolte nun wieder eine eigene Kirchgemeinde sind....
Fläscher Postkarte #7: Die Augen des lieben Gottes

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Die Augen des lieben Gottes.

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