Der Ho-chi-minh-Pfad von Fläsch spart fünf Sekunden Wegzeit. Fotos: Köbi Gantenbein

Fläscher Postkarte #11: Ho-chi-minh-Pfad

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Der Ho-chi-minh-Pfad.

Kürzlich haben die Strassenbauer die «Augasse» nach allen Regeln der Tiefbaukunst ausgebaut mit neuem Koffer, Randsteinen aus Granit und geteertem Belag für Tempo 30. Kunstvoll fügten sie ein Weinberglein, einen Rasenspickel und einen doppelten Treppengiebel zwischen den Parkplatz des «Volg», den Lagerplatz für Gartenerde und das Trottoir. Doch die Fläscher auf dem Weg zum Dorfladen oder dem Briefkasten legten einen Trampelpfad an, um fünf Sekunden Wegzeit zu sparen. So ist das überall Sitte und Brauch. Das tat natürlich dennoch den aufrechten Strassenbau-Könnern weh in Herz und Auge. Also holten sie Restbestände an Bordsteinen und Teer und befestigten den Pfad. Worauf ein Fläscher nun das schmucke Weglein ausser aller Normen der Verkehrsingenieure für den Flaneur d’Or anmeldete, die Auszeichnung gelungener Fussgänger-Bauten. Auch soll das Weglein demnächst auf den Namen «Hoi-chi-minh-Pfad» getauft werden, so wie alle von Planern nicht geplanten, aber von der Bevölkerung umso beliebteren Abkürzungen über Wiesen, durch Pärke und über Gartenbeete heissen....
Fläscher Postkarte #11: Ho-chi-minh-Pfad

Auch Jakob kann nicht in die Fremde reisen, darum spaziert er in der Nähe und schreibt Postkarten über Landschaft, Architektur, Kunst und Design seines Dörfleins Fläsch. Heute: Der Ho-chi-minh-Pfad.

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