Jakob stellt zehn Maximen für die Landschaft auf.

Die zehn Maximen für die Landschaft

Landschaft ist geometrisch messbar und kann also verhandelt werden. Nötig ist ihr ‹Überdies› – die Schönheit, der Gemeinsinn und der Flug des Schmetterlings.

 

Gewiss, Landschaft kann verhandelt werden, erstritten in geschickten Zügen, mit grossem Können, mit politischer Nase und juristischem Besteck. Das war und ist die Aufgabe der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Ihre Stiftungsrätinnen, die Geschäftsführer – zuerst Hans Weiss, dann Raimund Rodewald –, all die Gönnerinnen und Unterstützer wussten aber immer: Es gibt ein ‹Überdies›, das weder der Geometer vermessen noch die Juristin in Streitbegriffe fassen kann. Dieses ‹Überdies› der Landschaft fasse ich in zehn Maximen zusammen, gewidmet den Landschaftsschützerinnen und Landschaftspflegern, aufgeschrieben für die Bewohnerinnen und Bewohner, für die Gemeinderäte und Stadtpräsidentinnen, für die Bäuerinnen und Förster, für die Baumeister und Ingenieurinnen, für die Juristinnen und Geometer, für die Bauherren und Architektinnen. 1 Der Gemeinsinn ist das Gegenteil des Privatinteresses. Er ist der Grund und der Ausdruck, das Bild und die Substanz der schönen Landschaft. Seine Garanten sind die gut gedachte Planung, ein Stadt- oder Gemeinderat, der diese umsetzen will und kann, und ein Bodenbesitzer, der seine Eigentumsmacht abgibt – oder dem sie weggenommen werden muss. 2 Landschaft wird gebaut. Die Schweiz hat reiche, schöne und gute Landschaften in zauberhafter Vielfalt von Carouge bis in die Val Müstair produziert. Auch wenn sie zersiedelt, traktiert und zerstört wird – es gibt sie immer noch. Pflege die alten, die traditionsreichen Landschaften, und baue die neuen so gut, wie die alten sind. Und bedenke: Landschaft gibt es nur, weil es Häuser gibt. Studiere die Geschichte der Häuser und lerne – noch vor hundert Jahren war die Landschaft als Grund und Boden des täglichen Brots so kostbar, dass es niemandem in den Sinn kam, sie zu zerstören. Ziehe den richtigen Schluss: Fertig lustig mit Landschaftverschwenden! 3 Vor 10 000 Jahren liessen die M...
Die zehn Maximen für die Landschaft

Landschaft ist geometrisch messbar und kann also verhandelt werden. Nötig ist ihr ‹Überdies› – die Schönheit, der Gemeinsinn und der Flug des Schmetterlings.

 

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