Hochparterres Chefredaktor Köbi Gantenbein.

Architektur? Stadt? Musik gewiss

Wie geht es der Schweiz 1000 Jahre nach dem Rütlischwur? Wie sieht ihre Architektur dann aus? Dieses seltsame Frage stellte mir Christian Häuselmannn, der ein Buch über die Zukunft des Landes herausgibt. Meine Antwort?

Wie geht es der Schweiz 1000 Jahre nach dem Rütlischwur? Wie sieht ihre Architektur dann aus? Keine Ahnung. Sicher bin ich aber, dass die Musik schön sein und die Menschen erfreuen, ergreifen und trösten wird. Kaum jemand kennt mehr Johann Nepomuk Wendt. Vor 273 Jahren, am 2. Juni 1745, kommt er in Divice, in Böhmen, auf die Welt. Früh schon lernt er in der Zittolieber Schlosskapelle Oboe spielen. Bald wird er ein leidlicher Komponist. Wendt zügelt nach Wien und findet eine Stelle in der Wiener Hofmusikkapelle. Das ist das wohl beste Orchester seiner Zeit. Antonio Salieri dirigiert den Oboisten Wendt, Wolfgang Amadeus Mozart und Christoph Willibald Gluck schreiben als Hofkomponisten Stück um Stück, was Johann Nepomuk zu spielen hat. Neben seinem Orchesterdienst richtet er auch einige Opern von Mozart für Blaskapellen ein – ein populäres Vergnügen für die Wiener, die am Sonntag im Prater spazieren. Das ist der grosse Jagdpark vor Wien, den Kaiser Josef II. seinem Adel entrissen und seinem Volk geöffnet hatte als Johann Nepomuk zwanzig Jahre alt wurde. Wendt stirbt 1801 in der Josefstadt. Ein paar schöne Serenaden und Divertimenti, lüpfig und heiter, hinterliess er. Musik, die ans Herz geht, auch wenn sie heute fast niemand mehr kennt. Aber der Klang, die Stimmung dieser Musik, geboren aus der Wiener Klassik, ist mir in Herz und Seele. Johann Nepomuk brauchte wohl Architektur, er brauchte für seine Frau und seine zehn Kinder gewiss ein Dach über dem Kopf und vier Wände unten dran mit Löchern für Türen und Fenster. Und, da es in Wien kalt war im Winter hatten Wendts wohl eine Heizung. Auch an die Kanalisation angeschlossen war ihr Haus, denn die hatte Wien als erste Stadt Europas 1739 gebaut. Aber vieles, das wir heute, 273 Jahre später, selbstverständlich im Haus und in der Stadt haben, kannten Wendt und die Seinen nicht und vermissten es also wohl auch nicht. In...
Architektur? Stadt? Musik gewiss

Wie geht es der Schweiz 1000 Jahre nach dem Rütlischwur? Wie sieht ihre Architektur dann aus? Dieses seltsame Frage stellte mir Christian Häuselmannn, der ein Buch über die Zukunft des Landes herausgibt. Meine Antwort?

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