Vor der Buchvernissage gab's ein Podium zum neu gegründeten Werkraum Schaffhausen Fotos: Andreas Jud

Achtung, fertig, Schaffhauser Haus!

Die Vernissage des Buches «Das Schaffhauser Hauses» war der erste Realitätscheck für den neu gegründeten Werkraum Schaffhausen. Das Projekt und die vom ihm initiierte Auszeichnung «Schaffhauser Haus» stiess auf viel Wohlwollen.

In einem besonders schönen Schaffhauser Haus aus dem 17. Jahrhundert, dem heutigen «Haus der Wirtschaft», direkt am Herrenacker in der Altstadt von Schaffhausen, feierte am 19. Februar das Buch «Das Schaffhauser Haus. Wertschöpfung und Baukultur im Werkraum Schaffhausen» Vernissage. Rund 80 Personen wollten wissen, wie der im letzten Dezember gegründete Verein Werkraum Schaffhausen lokales Bauen und regionale Architektur fördern will. Am Podium konnten drei Werkraum-Vertreter sowie der Architekt Roland Hofer und der Obmann des Werkraums Bregenzerwald, Martin Bereuter, darlegen, dass es um mehr als nur um unternehmerisch motivierte Selbsthilfe geht. Hans Ruedi Meier, Präsident des Werkraums und auch des Regionalen Naturparks Schaffhausen, machte etwa auf die unschöne Differenz zwischen der Schönheit der Schaffhauser Landschaft und ihren vielen lieblosen Bauten aufmerksam. Hier wolle der Werkraum ansetzen und versuchen Landschaft und Bauen wieder näher zusammen bringen, so Meier. Werkraumkommissionsmitglied Stefan Kurath vom Institut Urban Landscape der ZHAW sah den Werkraum auch als Instrument, welches das intensivere und ebenbürtigere Miteinander von Handwerkern, Unternehmer, Planer und Bauherren fördern kann. Marcel Fringer, Präsident des Kantonalen Gewerbeverbands, machte auf den Werkraum als Bildungsraum aufmerksam, in dem etwa alte Handwerkstechniken oder der Umgang mit lokalen Baumaterialien gefördert werden können. Auch Martin Bereuter stiess ins selbe Horn. Der Möbelschreiner betonte, wie wichtig die Rolle des 1999 gegründeten Werkraums Bregenzerwald als Ausbildungsinstitution für die Region geworden sei. Denn gegen die Digitalisierung hätte das Handwerk einen schweren Stand, so Bereuter. Der Architekt Roland Hofer nahm die Gelegenheit wahr, erste konkrete Forderungen zu stellen: Der Werkraum solle doch dafür sorgen, dass in Landwirtschaftszonen nur «Schaffhauser Häuser», also Bauten nach den Baukriterien des Werkraums, gebaut werden dürften. Dafür erntete er einen spontanen Applaus.

close

Kommentare

Kommentar schreiben