Auf knappem Raum wird hier gewohnt: Noritaka Minami, A504 I (Nagakin Capsule Tower), Tokyo, Japan, 2012 © Noritaka Minami

Wohnen und Innenräume

Nicht wohnen geht nicht – aber über das Wie gehen die Meinungen auseinander. Das Vitra Design Museum zeigt mit «Home Stories» Geschichten rund ums Wohnen.

«Jeder wohnt, also geht das Thema auch jeden etwas an», schreibt der Kurator Jochen Eisenbrand im Katalog zur Ausstellung «Home Stories», die im Vitra Design Museum eröffnet. Trotz ihrer Popularität, stellt Eisenbrand weiter fest, scheint Innenraumgestaltung eine etwas vernachlässigte Disziplin, die in Fachzeitschriften wenig besprochen wird. Tatsächlich fehlt heute eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Interiordesign – trotz immer mehr Homestories und Einrichtungstipps. Flau wirkt die Debatte auch verglichen mit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, als intensiv darüber diskutiert wurde, was modernes und zeitgemässes Wohnen bedeutet, individuell und gesellschaftlich. ###Media_2###Mit der Ausstellung will das Museum eine Diskusssion über das private Interieur anstossen. Im Zentrum stehen 20 stilbildende Fallstudien, die innenarchitektonischen Umbrüche aufzeigen. Die Schau beginnt in der Gegenwart, zu der die Mikrowohnung «Yojigen Poketto Apartment» mit wandlungsfähigen Einbaumöbeln des Architekturbüros Elii aus Madrid gehört, und entlässt die Besucher im frühen 20. Jahrhundert. ###Media_5###Thematisiert wird unter anderem Andy Warhols Silver Factory (1964-1967) und das Lebensgefühl der Loft, Cecil Beatons «Ashcombe House» in England (1930-1945), die als Beispiel für extravagantes Wohnen gilt, oder – als eine von gerade mal zwei prominenten Casestudies aus weiblicher Perspektive — die Villa Trianon in Versailles (1905) von Elsie de Wolfe, die als erste moderne Innengestalterin gilt. ###Media_6###Auf den Versuch, Interieurs nachzustellen, haben die Kuratoren bewusst verzichtet  – Elemente wie Raumhöhen, der Einfall von Tageslicht oder die Übergänge zwischen Innen und Aussen hätten sich in diesem musealen Kontext nicht nachempfinden lassen, so das Argument. So werden die meisten Wohn-Visionen durch grossformatige Fotografien, Skizzen, Film...
Wohnen und Innenräume

Nicht wohnen geht nicht – aber über das Wie gehen die Meinungen auseinander. Das Vitra Design Museum zeigt mit «Home Stories» Geschichten rund ums Wohnen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.