Unzufrieden mit den marktüblichen Mischpulten entwarf Marcel Schneider seinen ersten Prototyp – und traf damit einen Nerv. Bald stiess der gelernte Polymechaniker Simon Schär dazu. Gemeinsam produzierten sie 2016 den ‹Rotary DJ Mixer RDM20› in einer ersten Auflage von zehn Stück, allesamt handgefertigt in Bern. Obwohl beide ursprünglich von der Technik her denken, überzeugt das Mischpult auch optisch: Die Oberfläche ist aufs Wesentliche reduziert. An der Stirnwand befinden sich die Regler fürs Grobe. «So bleibt für den DJ die untere Fläche frei, sich musikalisch auszutoben», sagt Simon Schär. Drehregler statt Fader erlauben einen weichen Wechsel. Die Gestaltung ergebe sich aus der ‹Usability›. Das bedeutet schnörkellose Mechanik, klare Linien und einen Hauch Vintage. Keine digitale Anzeige, sondern feingliedrige Zeiger zeigen den Pegel an. Zurückhaltend kühl macht sich das sorgfältige Handwerk in diesen Details bemerkbar. Mit einer serifenlosen Schrift führt die Berner Grafikerin Eliane Häfliger die stringente Gestaltung weiter. ###Media_2### Bald kamen die beiden Tüftler mit Produzieren nicht mehr nach, denn der ‹Rotary DJ Mixer› fand seinen Weg rasch in die DJ-Szene – und darüber hinaus. Dabei setzen sie auf den direkten Kontakt: «Die Leute sollen spüren, dass hinter dem Gerät zwei Jungs aus Bern stehen.» So reisten Schneider und Schär nach New York und Miami und erzählten Plattenläden, Clubs und Radiostationen von ihrem Mischpult. ###Media_3### Aus der Tüftelei wurde das Unternehmen Varia Instruments – dieses Jahr mit dem Vermarktungs-Förderbeitrag über 7500 Franken der Berner Design-Stiftung ausgezeichnet. Bei einem Preis von 2190 Franken ist dieses Mischpult kein Massenprodukt, der persönliche Austausch ist fest in den Produktionsablauf eingeplant. Kundinnen werden zu Beratung und Fachsimpelei in die Werkstatt eingeladen und bekomme...