Ein Designer ist auch ein Erfinder. Beat Karrer hat einen abbaubaren Kunststoff entwickelt und tüftelt nun an der Verarbeitung.
Auf der Werkbank steht eine mobile Herdplatte, darauf köchelt in einer Pfanne eine zähe Masse. Beat Karrer schüttet ein braunes Pulver hinzu und beobachtet, wie sich die Konsistenz verändert. Daneben stehen Messbecher, Rührstäbchen und Gläser mit Flüssigkeiten — was wie ein Chemielabor anmutet, ist Karrers Designstudio an der Zimmerlistrasse 6 in Zürich. «Ich war schon immer ein ‹Gvätterli›», sagt der Designer. Er hat mit «FluidSolids» ein abbaubares Biopolymer entwickelt. «Wir arbeiten mit industriellen Abfällen nachwachsender Rohstoffe, die wir mit einem abbaubaren Bindemittel auf Basis von Proteinen in Form bringen.» Um den Werkstoff zu stärken, werden Naturfasern beigemischt. Die Masse lässt sich mit klassischen Walztechniken wie Kalandrieren und Fliesspressen verarbeiten und soll zukünftig auch extrudiert und spritzgegossen werden können. «Wichtig sind hohe Abformgenauigkeit und einstellbare physikalische Qualitäten», sagt Beat Karrer. So sind etwa Wasserfestigkeit, Str...
Natürlich künstlich
Ein Designer ist auch ein Erfinder. Beat Karrer hat einen abbaubaren Kunststoff entwickelt und tüftelt nun an der Verarbeitung.
Lilia Glanzmann 16.04.2013 14:48