Ingo Maurer mit seiner geflügelte Glühbirne ‹Lucellino›. Fotos: Tom Vack

Lichtgestalter Ingo Maurer

Gestern ist Ingo Maurer im Alter von 87 Jahren in München verstorben. Seine Entwürfe gelten als wegweisend im Lichtdesign.

«Die Leuchten und Lichtobjekte des 1932 geborenen Maurer gelten als wegweisend im Design», schreibt die Agentur hicklvesting heute in einer Pressemitteilung. Zu seinen bekanntesten Entwürfen gehören sein Erstlingswerk ‹Bulb› (1966), das Niedervolt-Halogen-System ‹YaYaHo› (1984, Ingo Maurer und Team), die geflügelte Glühbirne ‹Lucellino› (1992), die Pendelleuchte ‹Zettel’z› (1997), ‹One From The Heart› (1989) und ‹Porca Miseria!› (1994). Seine Entwürfe finden sich in den Sammlungen der wichtigsten Museen der Welt, darunter im Museum of Modern Art in New York. Aktuell ist eine Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München in Vorbereitung, die ab November Einblicke in sein Werk vermittelt. Maurer hat zahlreiche renommierte Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und den Compasso d'Oro für sein Lebenswerk.
 
«In der Entwicklung und Verwendung neuester Lichtinnovationen war Ingo Maurer stets Vorreiter: als großer Verehrer der Glühbirne, die er als ‹ideale Symbiose von Poesie und Technik› bezeichnete, setzte er in den 1980ern Niedervolt-Halogen-Systeme ein», heisst es weiter. Die erste LED-Schreibtischlampe produzierte Ingo Maurer bereits im Jahr 2001, OLEDs verwendet er ab 2006. Bis in die Gegenwart wurde das Potential, das die LED-Technologie bietet, von Ingo Maurer immer wieder gefordert, vielseitig und kreativ im Sinne der bestmöglichen Lichtwirkung eingesetzt. Geboren auf der Insel Reichenau am Bodensee ging er nach einer Lehre als Schriftsetzer und einem Studium der Gebrauchsgraphik 1960 in die USA. Bis 1963 war er dort als freier Grafiker tätig. Nach seiner Rückkehr nach München war er viel in Japan, Brasilien und anderen Ländern unterwegs – immer wieder auch in den USA. Seit über 40 Jahren lebte er zudem in New York.
 
Gemeinsam mit seinen langjährigen Mitarbeitern entwickelte er in der Designerei in München-Schwabing ikonenhafte Leuchten an der Schnittstelle zwischen Gebrauchs- und Kunstobjekt. «Die besondere Mischung aus Poesie und Technologie, pointiert mit einem ironischen Augenzwinkern ist ein Merkmal, welches das Design Ingo Maurers auszeichnet», schreibt hicklvestin. Über die Verbindung von Technik und Poesie sprach Maurer auch im Interview in Hochparterres Themenheft ‹Licht der Zukunft› im Jahr 2015.

 

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