«Material zum Anfassen» – so programmatisch begrüsst das digitale Portal unter www.materialarchiv.ch die suchende Designerin im Netz. Diese will wissen, wie sie ihre Arbeit mit Knochenporzellan weitertreiben kann. Sie weiss, wie man delikates Geschirr aus ‹Bone China› herstellt. Nun öffnet sie den gelben Reiter auf der Website und filtert ihre Vorauswahl ‹Porzellanmasse› nach ‹Verfahren›. Das urtümliche Pinchen, vom Englischen ‹to pinch›, mit dem Keramikgefässe mit den Fingern geformt werden, weckt ihr Interesse. Wie reagiert das Porzellan darauf? Oder doch extrudieren und 3-D-drucken, wie sie sich mit einem weiteren Klick bestätigt sieht? Texte erklären und ordnen die Information nach Kategorien wie Prozess, Hintergrund, Einsatzgebiete – inklusive Hinweis zur Arbeitssicherheit. Eine Liste mit den verwendeten Quellen führt die Wissbegierige weiter. ###Media_2###Doch Information ist nicht alles, sie ist auf der Suche nach Inspiration und klickt weiter auf den Reiter ‹Anwendungen›. Zum Eintrag Porzellanmasse spuckt die Datenbank zwölf passende von insgesamt 786 Anwendungen aus: von einem klassischen Meissner Kaffeeservice über einen Lampenschirm aus gegossenem ‹Bone China› bis zu einer Semesterarbeit an der ZHdK, die Porzellan und Haare kombiniert. Haare? 35 Anwendungen sind für dieses Material gelistet. Eine neue Suche beginnt. Suchen und finden Damit solche intuitiven Suchbewegungen zu einem Resultat führen, braucht es eine ausgefeilte Datenbankarchitektur. Und eine Organisation, die das Wissen, das in Materialien steckt, öffentlich zugänglich machen will. Betrieben wird die Plattform vom Verein Material-Archiv. Sie richtet sich an alle Interessierten. Geschäftsführerin Yvonne Radecker beschreibt damit sowohl die angepeilte Zielgruppe als auch den Anspruch an das neue digitale Portal, das seit Mitte August online ist. «Alle sollen verstehen...