Familie Nose und ihr Unternehmen Kyoto Marble wissen noch, wie man Seide marmoriert.

Haute Couture in der Werkstatt

Eine Video-Serie gibt Einblick in ein traditionsreiches Modeunternehmen. Hermès portraitiert jenes Handwerk, das die Marke seit Jahren trägt und prägt.

In ruhig gefilmten Porträts erzählt das Modeunternehmen Hermès Geschichten von Handwerk und Tradition. Wenn die Kamera etwa Laurent Goblet besucht, der seit vierzig Jahren als Sattler arbeitet, geht das zurück an die Ursprünge der Marke. Und auch der Besuch einer kleinen Textilwerkstatt in Kyoto spürt eine Kunst auf, die viele Jahre verschollen schien. Die Meister der Familie Nose wissen als eine der letzten um die Marmorierdrucktechnik auf Seide, eine Technik, die der Digitaldruck bis heute nicht in der selben Qualität reproduzieren kann. Ein anderes Video zeigt hingegen, wie in einer Reparatur-Werkstatt in China, das Leben der luxuriösen Handtaschen sorgsam verlängert wird. Der sanfte Blick des Filmemachers Frédéric Laffont führt nahe an die portaitierten Menschen heran und reflektiert ihre Wertschätzung gegenüber dem Objekt. Damit umgeht die Video-Serie grossspurige Versprechen von Nachhaltigkeit und zeigt dennoch eine Haltung zur Mode fern der zerstörerischen Fastfashion-Industrie. Es gehe darum «Spuren in der Welt» zu hinterlassen – was auch gleich Titel der Serie ist.

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Kommentare

Urs Honegger 25.06.2020 11:36
Danke für den Hinweis. Der Fehler ist korrigiert. Urs Honegger, Redaktion Hochparterre.
Felix Bleichenbacher 25.06.2020 08:55
Haute Coture? Wäre es nicht eher "Haute Couture"?
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