Valoras «avec box» im Zürcher Hauptbahnhof. Fotos: zVg

Falsch kopiert

Noch bis am 22. April steht in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofs die «avec box»: Ein Laden ohne Kasse, wie die Initiantin Valora stolz verkündet. Doch das Konzept ist nur eine schlechte Kopie.

Wer einen Laden ankündet, der «ganz ohne Kassen» auskommt, orientiert sich am Konzept «Amazon Go», das der Tech-Gigant im Januar 2018 in Seattle lancierte. Nun ist Valoras «avec box» aber bestenfalls ein schlechtes Imitat und keine richtige Neuheit. «Ohne Kasse» bedeutet bei Amazon zwar auch, ein Konto beim Hersteller und die dazugehörige App zu besitzen – wer aber in deren Laden ohne Kasse einkauft, registriert sich am Eingang mittels QR-Code, nimmt die gewünschten Produkte aus den Regalen und geht wieder. Abgerechnet wird via das Amazon-Konto, wenn Kundinnen und Kunden das Geschäft wieder verlassen. 

Bei Valoras-Box nun laden Kunden die App und registrieren sich damit ebenfalls am Laden-Eingang. Dann nehmen sie die Milch oder die Schokolade aus dem Regal und scannen pro Produkt das dazugehörige Schildchen, das am Regal klebt. Genau da liegt der Haken. «Ohne Kasse» heisst im Fall der «avec box»: «Toll, der Kunde machts». Daran ist nichts neu und wenn viele Menschen Milch wollen, stehen sie eben vor dem Milchregal Schlange, statt vor der Self-Scan-Kasse.

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Kommentare

Peter Bräm 12.04.2019 09:14
Auf den Punkt gebracht. Wer keine eigenen Ideen hat, kopiert schlecht und verkauft es laut über die Presse als eigene Idee.
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