Die ‹Genoma Grotesk› ist eine ‹Variable Type›: Alle Stile passen in eine Datei.

Die Schrift findet ihre Form

Die Schrift ‹Genoma Grotesk› des Luganeser Grafikers Robin Eberwein ändert je nach Lichteinfall ihre Dicke, um auf Bildschirmen im öffentlichen Raum stets gut sicht- und lesbar zu sein.

Light, Regular, Bold, Condensed, Extended – eine Schriftart gibt es gemeinhin in verschiedenen Schnitten, Stilen, Stärken oder Breiten. Jeder und jede davon wird vom Schriftdesigner festgelegt und in einer separaten Datei gespeichert. So entstehen je nach Umfang viele Dateien, was gerade im Web der langen Ladezeiten wegen stört. Dieses Problem haben Adobe, Apple, Google und Microsoft erkannt und vor drei Jahren gemeinsam das Opentype-Format um den Typ ‹Variable Fonts› erweitert. Damit ist es möglich, unterschiedliche Stile einer Schrift in einer einzigen Datei zu fassen. ###Media_2### Eine solche variable Schrift ist die ‹Genoma Grotesk› des Luganeser Grafikers Robin Eberwein. Er hat damit sein Bachelorstudium an der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (Supsi) abgeschlossen. Doch die Schrift kann mehr: Eberweins Ziel war es, basierend auf dem neuen Format eine Schrift zu entwickeln, die sich dem Kontext anpasst, in dem sie verwendet wird – etwa auf Bildschirmen im öffentlichen Raum. So ändert ‹Genoma Grotesk› je nach Lichteinfall ihre Dicke, um stets gut sicht- und lesbar zu sein. Um das zu erreichen, gliederte Robin Eberwein seine Arbeit in drei Teile: Zuerst entwarf er die Schrift, inspiriert von einer Grotesk aus dem Jahr 1923, die er bei Recherchen gefunden hatte: «Sie war nie digitalisiert worden.» So entstand eine Schrift in 81 Schnitten. Im zweiten Schritt erarbeitete er die Interaktion der Schrift mit ihrer Umgebung. Er ermittelte Helligkeitswerte und programmierte die Schriftart in Echtzeit entsprechend dieser Werte: Je heller die Umgebung, desto dicker die Zeichen – und umgekehrt. Im dritten Teil dokumentierte Eberwein seine Arbeit und entwarf eine Website, auf der die Nutzerin unterschiedliche Zustände der ‹Genoma Grotesk› testen kann. ###Media_1### Robin Eberweins Arbeit zeigt, wie sich statische Bereiche wie Typografie...
Die Schrift findet ihre Form

Die Schrift ‹Genoma Grotesk› des Luganeser Grafikers Robin Eberwein ändert je nach Lichteinfall ihre Dicke, um auf Bildschirmen im öffentlichen Raum stets gut sicht- und lesbar zu sein.

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