Der Comic ist auch eine Hommage an Heidi Weber.

Corbu als Comic

Dank des umfangreichen Anhangs ist der neue Comic von Andreas Müller-Weiss für Le Corbusier-Aficionados eine ebenso aufschlussreiche wie vergnügliche Angelegenheit.

In der Fondation Le Corbusier lagern mehr als 450 000 Dokumente, weshalb die Forschungsliteratur zum Jahrhundertarchitekten kontinuierlich anwächst. Ein Ende ist nicht in Sicht, gibt es doch kaum ein kulturgeschichtliches Thema, mit dem sich Le Corbusier, der ein ebenso unermüdlicher Zeichner wie manischer Schreiber war, nicht beschäftigt hätte. Vieles von seinem Leben und Werk scheint gleichwohl geheimnisumwittert, was zum einen den unvermeidlichen Kolportagen aus zweiter und dritter Hand, zum anderen den Mystifikationen und Legenden geschuldet ist, die Le Corbusier selbst in die Welt gesetzt hatte. ###Media_2### Ein in jüngerer Zeit leidenschaftlich beackertes Untersuchungsfeld auf dem Planeten LC ist das ‹Cap moderne› genannte kleine Gebäudeensemble aus Cabanon, Camping-Unit und Eileen-Gray-Villa in Roquebrune-Cap-Martin, inklusive der Schauergeschichten von übergriffigen Wandmalereien und Möbelverbrennungen, vom Ertrinkungstod Le Corbusiers im Mittelmeer und vom Mord am letzten Bewohner der Villa, einem gewissen Dr. Kaegi aus Zürich. All das hängt auf vertrackte Weise mit dem jüngst wiedereröffneten Pavillon Le Corbusier am Zürichhorn sowie einer obskuren Kopie des Bauwerks im fernen Indien zusammen – zumindest wenn man dem neuen Comic ‹Der Pavillon. Mord an der Promenade Le Corbusier› von Andreas Müller-Weiss (früher: Sambal Oelek) glauben will. ###Media_3### Der Mord, ja, der Krimi-Plot überhaupt entpuppt sich allerdings bald als Hitchcock’scher MacGuffin: ein bedeutungsloser Aufhänger, der es Müller-Weiss erlaubt, eine stupende Vielfalt von Klein- und Kleinstepisoden, die irgendwo zwischen Paris, Chandigarh, Südfrankreich und Zürich angesiedelt sind, in Wort und Bild lebendig werden zu lassen. Dank des umfangreichen Anhangs, der teils auf neuen Recherchen und Müller-Weiss’ Gesprächen mit Zeitzeugen beruht, ist die Lektüre für Corbu-Aficionad...
Corbu als Comic

Dank des umfangreichen Anhangs ist der neue Comic von Andreas Müller-Weiss für Le Corbusier-Aficionados eine ebenso aufschlussreiche wie vergnügliche Angelegenheit.

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