Mehrspurige Strassen gesäumt von Pseudo-Art-Deco-Kandelabern führen ins menschenleere Zentrum von Ordos. Fotos: Damian Poffet

Gegenwart in der Stadt der Zukunft

Der Berner Fotograf Damian Poffet hat die chinesische Stadt Ordos elf Jahre nach ihrer Gründung besucht. Die menschen- und autoleere Hauslandschaft kämft gegen den Wüstensand.

Eineinhalb Flugstunden westlich von Peking wird seit 2006 ein neuer Stadtteil der Energie- und Chemiestadt Dongsheng gebaut. Die Region in der Inneren Mongolei ist reich an wichtigen Treibstoffen für den chinesischen Wirtschaftsmotor: Hier sollen ein Drittel der nationalen Kohlereserven und 15 Prozent des chinesischen Erdgas-Vorkommens liegen. Bekannt wurde die Reissbrettstadt durch den 2008 vom Chinesischen Künstler Ai Weiwei kuratierten Architekturevent «Ordos 100», für den 100 Architektenteams aus der ganzen Welt je eine Villa am Stadtrand entwarfen (HP 6-7/08). Aus den Villen ist nichts geworden, doch Ordos wurde gebaut. Nur die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung – bis 2023 sollte die Stadt mehr als eine Million Einwohner zählen – waren vielleicht etwas zu vollmundig. Denn als der Berner Fotograf Damian Poffet Ordos besuchte, traf er eine funkelnde Hochhauslandschaft an, bei der zwar die Lichtsignale der teilweise sechsspurigen Strassen funktionieren, diese aber menschen- und autoleer waren. Die wenigen Chinesen, die in Ordos leben, flanieren verloren durch die Strassenschluchten und bemühen sich, die vom Wüstensand angegriffenen Monumente und Häuser rein zu halten. Hochparterre zeigt eine Auswahl der Bilder von Poffet, die ganze Arbeit ist an der Photo18 vom 11. bis zum 16. Januar in Zürich-Oerlikon zu sehen....
Gegenwart in der Stadt der Zukunft

Der Berner Fotograf Damian Poffet hat die chinesische Stadt Ordos elf Jahre nach ihrer Gründung besucht. Die menschen- und autoleere Hauslandschaft kämft gegen den Wüstensand.

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