Mike Guyer, Marco Denoth (Gemeinderat, SP), Markus Bischoff (Kantonsrat, AL), Daniel Baumann, Hochbauamt Kanton Zürich. Fotos: Moritz Holenstein

Welches Rathaus für die zeitgemässe Demokratie?

Zwei Politiker und ein Vertreter des Hochbauamtes diskutierten mit Mike Guyer über das Zürcher Rathaus. Ist ein Neubau nötig? Ist das alte Haus zukunftsfähig? Oder bietet ein Provisorium am Ende einen Ausweg?

Braucht Zürich ein ‹Haus der Demokratie› als Ersatz für das sanierungsbedürftige Rathaus? Über diese Frage diskutierten letzte Woche zwei Politiker und ein Vertreter des Hochbauamts unter der Moderation von Mike Guyer. Die Kulisse des Gesprächs bildeten die Semesterarbeiten, die an der Professur Gigon/Guyer im Frühjahrssemester zu diesem Thema entstanden waren. Eine entsprechende Motion hatte der Zürcher Kantonsrat vor den Sommerferien abgelehnt. Damit stellte sich der Rat grundsätzlich hinter das Vorhaben, das Gebäude von 1698 zu sanieren und für den heutigen Ratsbetrieb einzurichten. 2023 sollen die Arbeiten beginnen – gleichzeitig mit dem Neubau der Rathausbrücke. Auslöser dafür ist der Hochwasserschutz, der die Entfernung der dicken Pfeiler der heutigen Brücke verlangt. Pro, contra und die neutrale Position Marco Denoth ist Architekt und Gemeinderat (SP) der Stadt Zürich. Dort reichte er ein Postulat ein, das den Stadtrat dazu auffordern sollte, beim Kanton – dem Hausherrn des Rathauses – städtischen Support für die Neubauidee zu platzieren. Er moniert, dass das heutige Gebäude für modernes Arbeiten unzureichend sei. Als Parlamentarier verbringe er viel Zeit in dem Haus. Da sei es nötig, dass die Arbeitsbedingungen gut seien. Zudem wirke das Rathaus verschlossen und somit zu wenig öffentlich. «Erst als ich in den Gemeinderat gewählt wurde, betrat ich das Gebäude zum ersten Mal», sagte Denoth. Schliesslich fehle vor dem Haus ein Platz für Gespräche und Demonstrationen. Als Architekt könne er zudem beurteilen, dass das Haus schwer zu sanieren sei. ###Media_2### Markus Bischoff ist Anwalt und Kantonsrat (AL), und er war schon in den 1990er-Jahren Gemeinderat. Er kennt das Gebäude also aus dem Effeff. Dass die Platzverhältnisse eng sind, bestreitet er nicht. Aber er erachtet den Leidensdruck als gering. Zudem habe er festgestellt, dass der Kan...
Welches Rathaus für die zeitgemässe Demokratie?

Zwei Politiker und ein Vertreter des Hochbauamtes diskutierten mit Mike Guyer über das Zürcher Rathaus. Ist ein Neubau nötig? Ist das alte Haus zukunftsfähig? Oder bietet ein Provisorium am Ende einen Ausweg?

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