Halb eingegraben sitzt das Atelier auf dem Grundstück. Fotos: Simone Bossi

Versunkenes Atelier

Stocker Lee Architekten verbinden Räume am liebsten vertikal, weil auf diese Weise Geräusche und Düfte von unten nach oben und wieder zurück schwingen. So auch beim eigenen Atelierhaus in Rancate.

Die Via Molino Nuovo hat schon bessere Tage gesehen; auch das namensgebende Mühlerad steht längst still. Aber dort, wo die ‹neue Mühlestrasse› von Rancate steil ansteigt, wo Landschaft, Gewerbegebiet und der Dorfrand aufeinandertreffen, duckt sich unterhalb einer Zeile Wohnhäuser, inmitten hoher Bäume, das Atelierhaus von Stocker Lee Architekten. Über einem gläsernen ‹Sockel› schwebt ein scheinbar massiver Körper. Mit spärlich gesetzten Öffnungen in der einheitlich materialisierten Fassade – breite Dachziegel auf der Längsseite, schmale Backsteine auf der Querseite – wirkt er etwas unnahbar und in sich gekehrt. Präzis sitzt das Haus auf dem schmalen, lang gezogenen Grundstück, das Erdgeschoss zur Hälfte in den Boden eingegraben. Es nimmt Rücksicht auf die Privatsphäre der Nachbarn und auf die umgebende Natur. ###Media_2### Im Innern ist es überraschend hell. Selbst an trüben Wintertagen ist kein künstliches Licht nötig, obwohl eine elegante Lichtschiene im überhohen Raum darauf wartet, genutzt zu werden. Durch ein langes Oblicht im Dach und das Fensterband im Erdgeschoss fällt natürliches Licht, und der Blick schweift nach draussen in die Natur. Der Grundriss ist einfach: In der Mitte des doppelgeschossigen Einraumkörpers fasst ein Betonkern die Serviceräume sowie die Treppen in den Keller und Archivraum respektive in die Galerie im Obergeschoss. Stocker Lee Architekten verbinden Räume am liebsten vertikal, weil auf diese Weise Wege und Durchblicke entstehen und Geräusche und Düfte von unten nach oben und wieder zurück schwingen. ###Media_1### Die weiss gestrichenen, vorfabrizierten Holzträger, die aus den dunkelgrau lasierten Betonbrüstungen wachsen und sich im Giebeldach kreuzen, wirken luftig und leicht. Im Obergeschoss rahmen zwei Fenster den Blick nach Osten zum Monte Generoso respektive nach Norden in den Garten und auf das Mehrfamilie...
Versunkenes Atelier

Stocker Lee Architekten verbinden Räume am liebsten vertikal, weil auf diese Weise Geräusche und Düfte von unten nach oben und wieder zurück schwingen. So auch beim eigenen Atelierhaus in Rancate.

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