Zu Beginn waren alle noch ruhig: Mathias Müller von EM2N Architekten, Karsten Hell von Steiner, Palle Petersen vom Hochparterre, Renato Piffaretti von Swiss Life, Thomas Pulver von Graber Pulver Architekten, Markus Mettler von Halter.

«TU nur im Notfall»

Zwischen Architekten und Totalunternehmern kriselt es. Das jedenfalls zeigte die hitzige Diskussion an Hochparterres Städtebau-Stammtisch.

In der Beziehung zwischen Architekten und Totalunternehmer kriselt es. Das jedenfalls zeigte die hitzige Diskussion am Städtebau-Stammtisch gleich zu Beginn, zu dem Hochparterre gestern Abend in Zürich geladen hatte. «Als Bauherr würde ich nur im Notfall einen TU beiziehen», eröffnete Mathias Müller, Partner beim Architekturbüro EM2N, die Debatte. Und schon gab es Widerspruch. «Ein unerfahrener Bauherr ist mit dem TU-Werkmodell sehr gut bedient», entgegnete Markus Mettler, CEO bei Halter. Das Risiko abzugeben sei ein Grundbedürfnis für die meisten Investoren. Für Karsten Hell von Steiner ist der TU mehr als ein Sicherheitsgarant. «Er bündelt Knowhow und spart Schnittstellen ein.» Müller schüttelte erneut den Kopf: Wenn der Architekt nicht mehr mit dem Bauherr reden könne, sei das «schon aus zwischenmenschlicher Sicht eine Unverschämtheit». «Der TU-Vertrag ist eines von vielen Modellen», versuchte Renato Piffaretti, Leiter Real Estate Schweiz bei der Swiss Life, die Wogen zu glätten. Bei kleinen Bauaufgaben bis 3 Millionen Franken sei der TU nicht effizient. Bei Grossaufträgen spare der Bauherr aber viel Aufwand, insbesondere in der Ausschreibung und beim Mängelwesen. «Ohne TU müssen sie 20 Verträgen nachrennen.» Wenn es denn ein TU sein soll, wann ist der beste Zeitpunkt, ihn ins Boot zu holen? Für Hell ist klar: «Je früher desto besser für das Projekt.» Auch Müller will den TU «entweder von Anfang an» – beim Theater11 in Oerlikon hätten sie damit gute Erfahrungen gemacht – oder aber «ganz zum Schluss der Planung». Worauf Mettler erneut laut wurde. «Zum Schluss ist Schrott.» Der TU müsse frühzeitig die ökonomische Sichtweise ins Projekt einbringen, um die Planung zu optimieren. Sonst würden die Planer den Bauherren «am Nasenring» durch die Planung ziehen, bis das Geld und die Zeit knapp würden. Piffaretti argumentierte ähnlich. Das...
«TU nur im Notfall»

Zwischen Architekten und Totalunternehmern kriselt es. Das jedenfalls zeigte die hitzige Diskussion an Hochparterres Städtebau-Stammtisch.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.