Preisträger 2020: TEN Fotos: Christian Santos

TEN gewinnen Foundation Award 2020

TEN sind kein Büro mit begrenzter Haftung und Haltung, sondern ein Verein mit klaren Statuten, ein Kollektiv auf Wachstumskurs, eine Forschungsstätte mit Praxisarm. An der Swissbau wurden sie dafür prämiert.

Seit einem Jahrzehnt sucht der Foundation Award nach talentierten Büros mit klarer Haltung. Freitag Abend an der Swissbau Focus – nachdem Felippi Wyssen, die Preisträger 2011, über das Auf und Ab des Architektenlebens gesprochen hatten – wurden die diesjährigen Preise übergeben:

3. Preis: studio komaba

Elias Baumgarten von swiss-architects.com lobte studio komaba aus Zürich für ihren leichtfüssigen Theaterentwurf, der hölzern und demontierbar ist sowie nutzbar in verschiedenen Konstellationen. Der Bau bescherte ihnen den dritten Preis.

2. Preis: Ruumfabrigg

Romana Castiglioni vom Studio Barrus dankte der Ruumfabrigg aus dem Glarnerland für ihr baukulturelles Engagement. Ihre räumlichen Dorfbildern geben der Fusionsgemeinde Glarus-Nord eine Lektüre an die Hand, um sich zu entwickeln. Ein verdienter zweiter Platz.

Preisträger 2020: TEN

Caspar Schärer, BSA-Generalsekretär, präsentierte TEN aus Zürich. Gut ein Dutzend Mitglieder sind dabei kein Architekturbüro, sondern ein Kollektiv, gegründet als Verein mit klaren Statuten und Prozessen. Rein kommerzielle Projekte sind beispielsweise nicht erlaubt, und so ist das Portfolio eine bunte Mischung aus kunstnahen Bauprojekten, experimenteller Architektur und eigeninitiativer Forschung, das vom Materialversuch bis zur datengetriebenen Suche nach Restparzellen zur genossenschaftlichen Überbauung reicht. Engagierte Projekte und die Suche nach einer neuen Art der Zusammenarbeit rechtfertigen den Preisträger 2020.

Das Generationengespräch zeigte: Die Jungbüros wollen mehr als bauen.

Abschliessend folgte ein halbstündiges Generationengespräch: Warum sich ihre Nachnamen nicht im Büronamen finden? Geniekult und Autorenbüros sind passé. Warum die einen eine Ökonomin an Bord haben, die anderen neuerdings auch eine Soziologin? Weil Bauen nicht mehr genügt. Warum sich die Jungbüros in Planungsprozesse einklinken? Weil wir in den letzten Jahrzehnten ein totales Durcheinander produziert haben. Gibt es vielleicht keine homogene Generation, aber eine klare Generationenaufgabe? In der Tat: Die Klimawende.

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