Crusch bei Sent Fotos: Tinetta Rauch

Stall sucht Architektin oder Architekt

Meistens werden Ställe ohne Architektinnen geplant und gebaut. Sperrig stehen die immer grösseren Gebäude in den Landschaften. Kommenden Samstag sucht der Heimatschutz Südbünden nach einem besseren Planungsweg.

Landwirtschaftliche Ställe wachsen, weil die Betriebe wachsen, die Maschinen und die Tiere. Doch macht sich eine Bauernfamilie an die Planung eines grösseren Stalls, zieht sie selten eine Architektin oder einen Architekten bei. Im Zentrum der Planung steht der saubere betriebliche Ablauf. Fragen des Landschaftsbildes und des Ortsbildes haben kaum einen Raum. Mit dem Ergebnis, dass die Ställe zwar funktional sind, aber von Lausanne bis Landquart gleich aussehen, regionale Unterschiede oder gar eine Identität sucht man vergebens.

Dabei gibt es gebaute Beispiele, die zeigen, dass funktionale, architektonisch eigenständige und das Orts- und Landschaftsbild respektierende Ställe möglich sind. Voraussetzung ist allerdings auch ein stärkeres Interesse der Architektinnen und Architekten an dieser ländlichen Bauaufgabe.

Kommenden Samstag lädt der Heimatschutz Südbünden zu einem zweistündigen Seminar. Dabei wird eine Runde Beteiligter versuchen, einen besseren Planungsablauf zu schmieden. Oscar Duschletta vom Plantahof, Daniel Walser von der Fachhochschule Chur, die Architektin Tinetta Rauch, ein Stallplaner, der Bauer Fadri Stricker sowie Rahel Marti, Redaktorin von Hochparterre, disktuieren und freuen sich auf ein aktives Publikum.
 

 

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