Schulterklopfen, weitermachen

In knapp zehn Jahren ist es mit einer breiten Offensive gelungen, Baukultur auf die politische Agenda zu hieven. Entscheidend ist, dass nun Taten folgen.

In knapp zehn Jahren ist es mit einer breiten Offensive gelungen, Baukultur auf die politische Agenda zu hieven. Entscheidend ist, dass nun Taten folgen.

Lässt sich Baukultur messen? Und wenn ja, wie? ‹Getting the measure of Baukultur› hiess eine internationale Konferenz des Bundesamts für Kultur (BAK) und weiterer Partner im November 2019 in Genf. «Auf Dauer können wir uns nicht hinter dem Argument verstecken, Qualität in der Baukultur sei nun mal subjektiv», sagt Oliver Martin, Leiter der Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege im BAK. «Messen im Sinn von Quantifizieren ist sicher schwierig. Aber wir können objektive Kriterien entwickeln. Die Beziehung zum Kontext zum Beispiel, Massstab, Materialisierung, Kohärenz. Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) leistet dies längst für das Kulturerbe. Wollen wir die Qualität der zeitgenössischen Baukultur heben, dann müssen wir auch dort Farbe bekennen.» ###Media_1### Das grosse Reden Oliver Martin ist einer der Masterminds eines politischen Erfolgs: In weniger als zehn Jahren gelang es, das Thema Baukultur praktisch aus dem Nichts auf die politische Agenda zu hieven. Vor zwei Jahren unterzeichneten rund vierzig europäische Kulturministerinnen, Kulturminister und Leiterinnen baukultureller Organisationen die Erklärung von Davos, die, ohne Rechtskraft, aber mit politischem Glanz, «eine hohe Baukultur für Europa» will. Clever: Das BAK hatte kurz vor dem World Economic Forum nach Davos eingeladen, wo Kulturministerinnen sonst nicht hindürfen. Und sie kamen. Bundesrat Alain Berset schoss inmitten von Europäerinnen ein geschichtsträchtiges Foto, und inzwischen bezeichnen manche die Erklärung von Davos bereits als EU-Dokument. Die Schweiz setzt ein EU-Thema – das soll den Kulturleuten erst mal jemand nachmachen. ###Media_2### Die Offensive erdacht und gezündet hat der SIA. In der Zeit, als sich Entsetzen über die Zersiedelung breitmachte und auch das verschärfte Raumplanungsgesetz, das Zweitwohnungsgesetz und die Kulturlandinitiativen vorbereitet ...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.