Die Geschosse des Neubaus der Schulanlage Felsberg in Luzern rotieren nach oben zum voralpinen Panorama und zur Innenstadt. Sie sind unten kleiner, damit die Wurzeln der Mammutbäume weiterwachsen können. Fotos: Beat Bühler

Schulbaum

Die erste Pavillonschule der Zentralschweiz vermischte 1943 funktionale Betonrahmen, heimatliche Details und skandinavisch anmutende Bauelemente. Nun sanierten und erweiterten Menzi Bürgler das nationale Baudenkmal.

1943 ist der Luzerner Schulraum knapp. Die Stadt kauft einen Hotelcampus am Fuss des Felsbergs. Mit Erwin Bürgi baut Emil Jauch dort die erste Pavillonschule der Zentralschweiz. Ihr Herz ist ein Park mit Mammutbäumen, geschwungenen Wegen und Natursteinmauern. Der Hangneigung folgend schmiegen sich drei Klassentrakte und ein Singsaal oberhalb einer Turnhalle an den Parkrand, durch Treppenläufe geschickt verzahnt. Ihr Ausdruck mischt funktionale Betonrahmen, heimatliche Details und skandinavisch anmutende Bauelemente. Nun sanierten und erweiterten Menzi Bürgler das nationale Baudenkmal. Die Sanierung definierte für Nutzräume die tiefste dreier Schutzstufen. In den von Zwischenwänden befreiten Erdgeschossen erstrecken sich Bibliothek, Lehrerzimmer und Werkraum entlang der Rückfassaden. In den Obergeschossen wichen je vier Schulzimmer einer Folge von drei Schul- und zwei Gruppenräumen, die durch eine Enfilade verbunden sind. Farbige Linolböden und Deckenfriese sorgen für Orientierung: grün-rot im einen, aubergine-orange im nächsten, blau-gelb im letzten Trakt. In den stärker geschützten Erschliessungsbereichen sind die Trinkbrunnen, Sitzbänke, Böden und Türen feinfühlig restauriert oder ersetzt worden. In der raumhaltigen Wand zwischen Gang und Schulzimmern dienen Einbauschränke als Garderoben, dazwischen liegt unsichtbar die neue Kontrolllüftung. Die Fassaden und Aussenbereiche waren am stärksten geschützt. Durchgefärbter Putz überdeckt die mit Faserverbundlamellen ausgesteiften Wände, die Vordächer und die Panoramafenster sind sorgfältig restauriert. Und kaum merklich liegt neu ein rollstuhltauglicher Weg in der Parklandschaft. Der Neubau am Südwestrand ist selbst ein Baum, unten kleinstmöglich und oben ausladend. Der steinverkleidete Sockel mit Nebenräumen fügt sich passgenau zwischen die Wurzelschutzzonen, darüber folgen zwei zunehmend grössere und im...
Schulbaum

Die erste Pavillonschule der Zentralschweiz vermischte 1943 funktionale Betonrahmen, heimatliche Details und skandinavisch anmutende Bauelemente. Nun sanierten und erweiterten Menzi Bürgler das nationale Baudenkmal.

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