Die Zahl der Forschungsprojekte zum klimaschonenden und energieeffizienten Bauen ist kaum überblickbar. Allein das Institut Gebäudetechnik und Energie IGE der HSLU betreut über zwei Dutzend Forschungsarbeiten in diesem Bereich. Hier leitet Markus Koschenz das Projekt «Rescool: Wohnbauten – effektive Kühlkonzepte». Für Neubauten sind technikarme Handhaben bekannt, man denke an die Gebäudeserie «2226» von Dietmar Eberle (s. Hochparterre 4/2020) oder an das Haus ohne Heizung in Basel von Heinrich Degelo. Wie aber kühlen wir den riesigen Gebäudebestand? «Bisher öffnet man die Fenster und lässt das Haus über Nacht auskühlen», sagt Markus Koschenz. Doch nehmen Tropennächte zu, in denen die Luft 20 Grad warm bleibt, ist es damit vorbei. Braucht es Kühldecken und Fernkühlnetze? Lassen sich Wärmepumpen als Kälteanlagen zweitnutzen? Rescool vergleicht Treibhausgase, graue Energie, Wirksamkeit – und Kosten. Hauseigentümerinnen und Investoren sollen abschätzen können, welche baulichen Massnahmen sich auszahlen. Doch Koschenz denkt in alle Richtungen: «Warum kühlen wir immer Räume und Gebäude? Wir wollen komfortable Temperaturen für die einzelnen Menschen – warum also gehen wir dabei nicht näher an die Person heran? Als «Personalized Cooling Systems» erforschen sie deshalb auch, was das Kühlen des Betts bringt oder was Wearables können. Neben wollenen Pulswärmern im Winter könnten wir thermoelektrische Pulskühler im Sommer tragen. Ein entsprechendes Armband mit dem Namen «Embr Wave» – das steht für  Environment, Mind, Body Response – ist bereits auf dem Markt. Es mag erst mal nach abschreckender Körpertechnisierung klingen, «aber lässt sie sich auf angenehme Art umsetzen, dann ist die körpernahe Kühlung vielleicht deutlich effizienter und klimaschonender, als den gesamten Gebäudepark umzurüsten», sinniert Koschenz....