Neulich im ‹Steinbock›

Hässlichlicher Betonklotz oder skulpturales Gesamtkunstwerk? Eine Glosse zum Streit um die Sanierung des Konvikts von Otto Glaus.

Herr Biedersinn spricht: «Er ist aber auch hässlich, dieser Betonklotz dort oben über der Stadt. Sprengen hätte man ihn schon lange sollen. Skulpturales Gesamtkunstwerk? Hör mir damit bloss auf! 49 Jahre lang habe ich ihn mir ansehen müssen. Mit keinem Tag ist er schöner geworden. Dieser Architekt, der ihn jetzt umbauen soll, könnte es sich bequem machen, müsste nur tun, was der Kanton ihm sagt. Aber nein, ums Verrecken muss er sich jetzt auch noch für diesen Möbelplunder einsetzen, hetzt seine Architektenfreunde auf. Wenn man ihn zur Rede stellt, ist er es nicht gewesen. Kann es und darf es nicht gewesen sein, bekommt ja sein Honorar vom Kanton. Wem gefallen denn die Möbel noch? Den Schülern nicht, dem Betreiber nicht. Und komm mir jetzt nicht mit Baukultur! Der Kantonsbaumeister ist ja selbst so ein Architekt. Dem haben wir es zu verdanken, dass sie mehr als dreissig Millionen Franken rauslassen, damit die Betonburg am Ende wieder so ausschaut wie heute. Da sind sie sich wieder alle einig. Aber jetzt auch noch diese Möbel! Wir schlafen ja auch nicht mehr auf Laubsäcken. Ich hätte mir diese Architektenvereine gar nicht erst angehört. Ich weiss, wie es am Ende rauskommt. Man redet nochmals miteinander. Findet man keine Lösung, gehen die Architekten mit dem Heimatschutz an die Presse. Erhöhen den Druck. Und irgendwann wird der Kantonsbaumeister einknicken. Sollen sie doch machen, was sie wollen.» ...
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Hässlichlicher Betonklotz oder skulpturales Gesamtkunstwerk? Eine Glosse zum Streit um die Sanierung des Konvikts von Otto Glaus.

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