Die Aufstockung führt die Struktur des ehemaligen Maggi-Gebäudes in Kemptthal weiter. Gestalterisch setzt es sich jedoch davon ab. Fotos: Johannes Marburg

Neuer Duft in alten Mauern

Wo Maggi einst Fertigsuppen produzierte, entsteht heute ein Forschungszentrum. Ernst Niklaus Fausch Architekten haben eines der ehemaligen Produktionsgebäude zu einer offenen Bürowelt umgebaut.

Kemptthal, das ist Industrie, eine Raststätte, eine Bahnlinie und die Kempt. Entlang ihres Flusslaufs reihen sich über gut einen Kilometer die Backsteinbauten der einstigen Maggi-Fabrik. Von hier aus eroberte vor 150 Jahren ein findiger Müllerssohn mit Fertigsuppen und Flüssigwürze die Welt. ###Media_2### Der Suppenduft ist verflogen, und unter dem Namen ‹The Valley› wandelt sich das Areal heute zum Forschungs- und Dienstleistungs-Campus. Der Projektentwickler Mettler2Invest saniert und erweitert das grösstenteils denkmalgeschützte Gebäudeensemble. Eines der ehemaligen Produktionsgebäude haben Ernst Niklaus Fausch Architekten, die auch den Masterplan entwarfen, für den Aromen- und Dufthersteller Givaudan zu einer offenen Bürowelt für 200 Mitarbeiter umgebaut. Dem Bau aus den Dreissigerjahren, der bereits von einem auf drei Geschosse erhöht worden war, setzten sie zwei weitere auf. Mit der Verkleidung aus braunen, um 45 Grad gedrehten und vertikal gestellten Backsteinen hebt sich die Aufstockung vom gelben Bestand ab. Den Fassadenrhythmus gibt der Altbau vor, doch in der Vertikalen strecken sich die neuen Fenster über beide Stockwerke. In den hohen Gebäudeecken, wo die Treppenhäuser lagen, sind Türen und Fenster zubetoniert. Hier verläuft nun die Haustechnik, während die Mitarbeitenden über eine zentrale Treppe von einem Geschoss ins nächste gelangen. Ansonsten blieb die Tragstruktur aus Pilzstützen, Betondecken und Galerien erhalten. In den hohen Hallen liegen die Einzelarbeitsplätze, die Galerien dienen als Rückzugs- und Besprechungsorte. Die Architekten spielten den Raum komplett frei, indem sie Dämmung, Haustechnik und Akustikpaneele in der Wandverkleidung vereinten. Aktivkohlematten tilgen den Duft jahrzehntelangen Suppenverpackens. Während Böden, Wände und Decken in Grautönen erscheinen, sorgen bunte Trennwände bei den Arbeitsplätzen und passende ...
Neuer Duft in alten Mauern

Wo Maggi einst Fertigsuppen produzierte, entsteht heute ein Forschungszentrum. Ernst Niklaus Fausch Architekten haben eines der ehemaligen Produktionsgebäude zu einer offenen Bürowelt umgebaut.

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