Monument am Winterthurer Goldenberg

Das Architekturbüro Meletta Strebel hat die Kantonsschule Im Lee in Winterthur erstmals seit 90 Jahren gründlich saniert – und dem Werk der Gebrüder Pfister seine ursprüngliche Kraft zurückgegeben.

Fotos: Ariel Huber

Das Architekturbüro Meletta Strebel hat die Kantonsschule Im Lee in Winterthur erstmals seit 90 Jahren gründlich saniert – und dem Werk der Gebrüder Pfister seine ursprüngliche Kraft zurückgegeben.

«Die Terrainverhältnisse sind durch die vorgelagerte Turnhalle und Aula gut ausgenützt. Die Innendisposition ist vom praktischen und architektonischen Standpunkt aus vorzüglich. Die einzelnen Gebäudemassen sind gegeneinander sehr schön abgewogen, und es wird dadurch mit einfachen Mitteln eine monumentale Wirkung erzielt.» Mit diesen Worten lobte im Sommer 1922 die Wettbewerbsjury für den Neubau der Kantonsschule Winterthur das Projekt ‹Zeitgeist› der Architekten Gebrüder Pfister und zeichnete es mit dem ersten Preis aus. 1919 hatte der Kanton für die einstmals städtische Mittelschule ein topografisch schwieriges Grundstück an peripherer, etwas erhöhter Lage am Fuss des Goldenbergs gekauft. ###Media_2### Über 80 Projekte musste die Jury beurteilen. Dass die Gebrüder Pfister das Rennen machten, war nicht überraschend: Otto und Werner Pfister gehörten zu den Vielbauern. Werke wie die Geschäftshäuser St. Annahof, Peterhof, Leuenhof und der mächtige Block der Nationalbank prägen noch heute die Zürcher Bahnhofstrasse. Gleichzeitig mit der Kantonsschule in Winterthur bauten sie den Bahnhof Zürich-Enge und den Hauptsitz der Nordostschweizerischen Kraftwerke in Baden. Später folgten die Verwaltungsgebäude des Kantons Zürich auf dem Walche-Areal und viele weitere Objekte. Allen Pfister-Bauten gemeinsam ist ihre bemerkenswerte architektonische und handwerkliche Qualität. «Die Gebrüder Pfister sind eben mittelalterlich. Mittelalterlich im Sinne hochqualifizierter Zunftmeister, die ihr Metier bis ins kleinste Detail beherrschen», zitierte Professor Paul Fink anlässlich der Einweihungsfeier der Kantonsschule im Oktober 1928 einen ihm bekannten Architekten. Es gibt keinen besseren Beweis dafür als die Tatsache, dass das Gebäude 90 Jahre lang ohne grundlegende Sanierung seinen Dienst tat. Allerdings musste man zuletzt genau hinschauen, um die Qualitäten der Pfist...

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