Mit Emissionen entwerfen

In Freiburg entsteht ein Forschungsgebäude, das bezüglich Klimaverträglichkeit Massstäbe setzen soll. Bereits im Wettbewerb mussten die Architekten die Treibhausgase ihrer Entwürfe berechnen.

In Freiburg entsteht ein Forschungsgebäude, das bezüglich Klimaverträglichkeit Massstäbe setzen soll. Bereits im Wettbewerb mussten die Architekten die Treibhausgase ihrer Entwürfe berechnen.

2015 initiierte Freiburg auf dem Areal der Bluefactory das Smart Living Lab, ein Forschungszentrum rund um die gebaute Umwelt von morgen. Geführt wird es von der EPFL, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und der Universität Freiburg. Derzeit forschen rund achtzig Wissenschaftlerinnen auf den vier Gebieten Bautechnologie, Innenraumqualität, Gebäudelebenszyklus und Energieeffizienz. Auf dem Areal steht auch der Pavillon ‹NeighborHub›, mit dem Studierende 2017 den internationalen Solar Decathlon gewannen. Bis 2023 baut der Kanton Freiburg nun für 25 Millionen Franken das neue Forschungsgebäude, das das klimaverträgliche Bauen voranbringen soll. Der Studienauftrag, den ein Team um Behnisch Architekten 2019 gewann, setzte auf volle Transparenz – ganz in der Logik der Wissenschaft. Die ausgewählten Teilnehmer präsentierten ihre Entwürfe an zwei Zwischenkritiken, an denen alle die Arbeiten der anderen einsahen, was Architektenkreise kritisierten. Das Verfahren verlangte zudem detaillierte Berechnungen zu den Treibhausgasen und forderte, die Emissionsziele des SIA-Effizienzpfads Energie einzuhalten – laut der EPFL ein Novum. Die Primärenergie und die Emissionen ermittelten die Architekten bereits im Entwurf mit einer Software der EPFL siehe ‹Fussabdruck messen›. «Der Aufwand, sich in das Werkzeug einzuarbeiten, war nicht unerheblich», sagt Stefan Rappold, Partner bei Behnisch Architekten. Das Tool bewertet diverse Aspekte, vom Tragwerk über die Materialwahl bis zum Fassadenkonzept. «Was wir oft aus dem Bauch heraus entscheiden, macht es prüfbar.» Die Zahlen spornten die Architekten an, weiter zu gehen als üblich. So merkten sie zum Beispiel, dass es mit der Kompaktheit des Gebäudes alleine nicht getan ist. ###Media_2### Das Siegerprojekt ist ein kompakter Holzbau, den ein Atrium in der Mitte belichtet. Die thermische Masse der Lehmpaneele unter...

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