Lehrgerüst der Salginatobelbrücke von Richard Coray.

Lehrgerüste und Brückenbau

Wo die Betonbrücke ist, war einmal das Lehrgerüst aus Holz. Eine Ausstellung in Chur macht diese Konstruktion zum Thema - und ihren Meister Richard Coray.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat material- und bautechnisch im Bereich des Brückenbaus eine enorme Entwicklung stattgefunden. Eine Werkschau des Vereins Brückenbaum-Modelle, die an der Fachhochschule Chur zu sehen ist, erinnert an den legendären Zimmermeister Richard Coray sen. (1869 – 1946), der die Kunst des Gerüstbaus stetig weiterentwickelte und damit einen wesentlichen Beitrag zum modernen Brückenbau geleistet hat. Seine kühnen Lehrgerüste wurden nicht umsonst als «Kunstwerke auf Zeit» bezeichnet. Das Ende des 19. und der Anfang des 20. Jahrhunderts brachte die stärkere Berücksichtigung von Stein-, Beton- und Eisenbetonbrücken. Trotz immer besserer Lehrgerüste aus Holz setzte ab etwa 1980 eine Ablösung durch kostengünstigere Stahlgerüste ein, sodass das Konstruktionsmaterial Holz nach einer «Blütezeit» von über 100 Jahren an Bedeutung verlor. Neue Bauverfahren, wie der Freivorbau, die Vorfabrikation oder Taktschiebeverfahren führten zum Teil zu neuen Lösungen. Die immer leistungsfähigeren Transport- und Hebemittel beeinflussten die Fortschritte wesentlich. Die Werkschau spiegelt dieses Geschehen bis heute. 
 

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