Le Corbusier 1964 im Amsterdamer Stedelijk Museum. Fotos: Joop van Bilsen / Anefo

Le Corbusiers Schattenwurf

In einem Interview in der Weltwoche präzisiert Daniel de Roulet seine Vorwürfe an Le Corbusier als Freund der Diktatoren und Faschisten.

Daniel de Roulet ist Architekt und einer der prominenten Schriftsteller der Romandie. Um die Jahrtausendwende hat er in der Zeitschrift «Tracés» eine Recherche über die dunklen Schatten von Le Corbuiser geschrieben. Er hat berichtet wie der Überarchitekt omnipräsent war beim Vichy-Regime im besetzten Frankreich, wie er sich als übler Antisemit aufführte und Hitler als Lichtgestalt feierte. All das sorgte für grosses Aufsehen und Hektik; in Zürich flog Le Corbusier als Namenspatron für eine Strasse aus Abschied und Traktanden. Und über jeder Ausstellung dämmert seither ein Verdacht. In der aktuellen Ausgabe der Weltwoche steht ein langes Interview mit de Roulet zu lesen. Neuigkeiten gibt es nicht viele, eine gute Zusammenfassung ist das Gespräch und eine Klärung auch, denn de Roulet, der in der Generation studierte als Le Corbuiser als Fixstern leuchtete, erklärt, wie es nicht mehr angehe, dass mit staatlichen Geldern ein Heiligenschein poliert werde, der schon lange keiner mehr sei und dass Le Corbusiers Lebenslüge dekonstruiert werden müsse unabhängig von der Güte seines künstlerischen Vermögens.

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