Architektur als Gemeinschaftswerk: Das «House 2» unter der Bahnbrücke neben dem Toni-Areal in Zürich. Fotos: ALICE

Lausanner schrauben in Zürich

Die EPFL nistet sich an der ZHdK ein: Neben dem Toni-Areal haben 200 Erstjahresstudenten aus Lausanne einen hölzernen Pavillon montiert. Bis Mitte Juni wird darin diskutiert – über Raum, Struktur und verträgliche Verdichtung.

Die EPFL nistet sich an der ZHdK ein: Neben dem Toni-Areal haben 200 Erstjahresstudenten aus Lausanne einen hölzernen Pavillon montiert. Unter der Brücke, über die die Bahn donnert, wuchern die Latten ein bisschen wie beim japanischen Künstler Tadashi Kawamata: ein fröhlicher Holzverschlag neben der Betonhärte. Das Material dafür rollte aus der Westschweiz im Container an, die Studenten schraubten es in zehn Tagen zusammen. Das «House 2» ist die zweite Installation, die das Atelier de la conception de l'espace, kurz ALICE, unter der Leitung von Dieter Dietz konzipiert hat. Schon beim «House 1», das letzten Sommer auf dem EPFL-Campus stand, machten die Studenten ihre ersten Architekturerfahrungen direkt in der Praxis: Sie planten und bauten in Gruppen. Architektur, so lehrt sie Dietz, ist ein Team-, kein Einzelsport. In Zürich nun gehen Dietz und sein Team noch weiter. Der Pavillon ist während dem Juni öffentlich zugänglich. Es brauchte also eine Baubewilligung; Brandschutz und Absturzsicherung mussten gewährleistet sein. Die behördliche Abnahme sieht man dem Pavillon kaum an. Die Holzlatten ragen auf in die Luft, verdichten sich zum Labyrinth, krümmen sich am Boden – alles innerhalb des orthogonalen Grundrasters. Die Studenten fügten 14 Teilprojekte zu einer Installation zusammen: Eine Parforce-Übung in Sachen Schnittstellen-Problematik. Es gibt eine Bar, eine Bühne, ein kleines Freiluftkino. Während der nächsten zwei Wochen findet darin ein ganzer Reigen an Veranstaltungen statt. Die Archithese diskutiert über Raum und Struktur, die ZHdK präsentiert ihre Diplomarbeiten und die Stadt Zürich debattiert unter dem Titel «Counter City» über verträgliche Verdichtung. Wer den Kopf danach durchlüften muss, steigt die steile Treppe hinauf auf den Hochsitz unter der Brücke und überzeugt sich: Das Ding verhebt....
Lausanner schrauben in Zürich

Die EPFL nistet sich an der ZHdK ein: Neben dem Toni-Areal haben 200 Erstjahresstudenten aus Lausanne einen hölzernen Pavillon montiert. Bis Mitte Juni wird darin diskutiert – über Raum, Struktur und verträgliche Verdichtung.

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